Berlin

Gewaltbereite Israelfeinde planen Aufzug am 1. Mai

Beim »Revolutionären 1. Mai« (hier im Jahr 2024) muss die Polizei immer wieder Gewaltausbrüche verhindern. Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto

Die von Linksradikalen organisierte Demonstration »Revolutionärer 1. Mai« in Berlin wird in diesem Jahr erneut den Nahostkonflikt thematisieren. Die Veranstalter schrieben die Parole »Free Gaza« auf ein Plakat, mit dem sie die Versammlung ankündigten.

»Auch dieses Jahr werden wir uns in Berlin zum Kampftag der Arbeiterklasse die Straßen nehmen!« hieß es in einem Aufruf. »Kommt zahlreich!« Am 1. Mai um 18:00 Uhr soll der Aufmarsch der Radikalen am Südstern im Stadtteil Kreuzberg beginnen.

Über die Straße Hasenheide und den Graefekiez soll es zum Hermannplatz und in die Sonnenallee gehen, auf der seit Jahren antiisraelische und antisemitische Aufmärsche stattfinden. Später soll die Demo wieder den Südstern erreichen, falls die Polizei sie nicht wegen Vergehen stoppen muss. Es wäre nicht das erste Mal.

Gespaltene Linksextremisten

Im vergangenen Jahr sorgte eine Übermacht von mehr als 7000 Polizeibeamten dafür, dass die Demonstranten nur wenig Gelegenheit hatten, gewalttätig zu werden. Dennoch kam es zu 34 Festnahmen. Fünf Beamte wurden damals verletzt. Im Vergleich zu den Vorjahren war diese Bilanz noch relativ harmlos: 2021 wurden beim »Revolutionären 1. Mai« 93 Polizisten verletzt, über 350 Teilnehmer wurden festgenommen. Seither gingen diese Zahlen zurück.

Die Behörden sehen in diesem Jahr erneut Gewaltpotential. Mehrere Berliner Medien, darunter die »Morgenpost«, zitierten eine Analyse des Landeskriminalamtes. Die Erfahrungen der Vergangenheit hätten gezeigt, dass »etablierte Presse- und Medienschaffende als Teil der ‚Lügenpresse‘ und Handlanger des Westens bzw. der ‚Zionisten‘ durch die pro-palästinensische Szene kritisch bis feindlich betrachtet und oft in ihrer Arbeit behindert werden«, heißt es laut »Bild« in der Analyse.

Darin wird auch auf die Spaltung des linksextremistischen Lagers hingewiesen. Es gibt sowohl tendenziell zu Gewalt neigende, sogenannte »propalästinensische« als auch israelfreundliche Vertreter dieser Ideologie. Beim »Revolutionären 1. Mai« dominieren traditionell israelfeindliche Aktivisten.

Lesen Sie auch

Unterbinden und ahnden

Die Veranstalter der linksradikalen Demo rechnen mit 20.000 Teilnehmern, die Polizei mit 11.000.

Auch in diesem Jahr erwartet die Behörde, dass sie nicht nur Angriffe unterbinden und ahnden muss, sondern auch Terrorpropaganda und Aufrufe zur Vernichtung Israels. Die Berliner Polizei hatte bereits vor den Hamas-Massakern vom 7. Oktober 2023 viel Erfahrung mit gewalttätigen Terrorunterstützern. Seither ist der Israelhass auf den Straßen der Hauptstadt sowie bei Besetzungen von Universitäten regelrecht explodiert.

Eine Polizei-Sprecherin erklärte gegenüber der Jüdischen Allgemeinen, der Einsatz am 1. Mai werde derzeit noch vorbereitet. Wie viele Beamte eingesetzt werden, hängt ihr zufolge auch davon ab, wie viele Kräfte aus anderen Bundesländern angefordert werden können. Unter anderem werten die Verantwortlichen die sozialen Medien aus, um zu ergründen, welche Pläne die Organisatoren des »Revolutionären 1. Mai« und der Walpurgisnacht verfolgen.

Keine neuen Phänomene

Mit Terrorunterstützern und Israelhassern kommt die Berliner Polizei klar. »Dies ist nichts, worauf wir nicht vorbereitet sind«, so die Sprecherin der Polizei auf Nachfrage der Jüdischen Allgemeinen. Weder gewaltbereite Demonstranten noch Antisemiten sind ihren Angaben nach neue Phänomene.

Andere Veranstaltungen am 1. Mai, darunter die traditionelle, vom DGB organisierte Demonstration für Arbeitnehmerrechte, verlaufen stets friedlich.

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025