Bundesregierung

»Es war eine intensive Begegnung«

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Archiv) Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat bei ihrem Antrittsbesuch in Israel ausführliche kulturpolitische Gespräche geführt. Das Treffen mit ihrem Amtskollegen Hili Tropper sei eine »intensive Begegnung« gewesen, sagte Roth am Dienstag in Tel Aviv.

Israel habe für Deutschland eine »besondere Bedeutung« und man wolle die Zusammenarbeit vertiefen. Sie habe Tropper zu einem Gegenbesuch eingeladen. »Er war noch nie in Deutschland.«

Die israelische Nationalbibliothek in Jerusalem und das Deutsche Literaturarchiv in Marbach unterzeichneten während des Besuchs eine Absichtserklärung über eine engere Zusammenarbeit. Dabei geht es unter anderem um Ausstellungen von Briefen des Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) in Marbach und Jerusalem im Jahre 2024.  Zudem soll ein virtuelles Kafka-Archiv eingerichtet werden, auf dem die Institutionen ihre Bestände hochladen können.

Kunst und Kultur könnten dazu beitragen, »die Vielfalt der Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen«, sagte Roth. Dies gelte auch mit Blick auf die arabische Minderheit in Israel. »Kultur kann Brücken bauen, wo andere Mauern bauen.«

Sie habe bei ihrer dreitägigen Reise den Eindruck gewonnen, dass im israelischen Kulturbereich ein Gefühl der »Hoffnung und des Aufbruchs nach Corona« herrsche. Die Grünen-Politikerin traf auch den neuen israelischen Botschafter in Berlin, Ron Prosor.

Roth kam während ihres Besuchs mit verschiedenen israelischen Künstlern zusammen. Ein besonders ausführliches Gespräch habe sie mit Yehuda Bacon geführt, einem Maler, der das NS-Vernichtungslager Auschwitz überlebt hat, sagte die Politikerin. Der israelische Schriftsteller David Grossman habe sich bereiterklärt, bei der Förderung junger Literaten beider Länder als Mentor zu dienen.

Zum Auftakt ihres Besuchs hatte Roth am Sonntag die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Es war ihre zweite bilaterale Reise nach ihrem Antrittsbesuch in Frankreich.

Kommentar

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  16.09.2025

Jerusalem

Israel kritisiert Sanktionspläne der EU-Kommission

Israels Außenminister Gideon Saar nennt erwartete Vorschläge für Sanktionen der EU-Kommission gegen sein Land »unverhältnismäßig« - und wirft ihr vor, sich auf Hamas-Angaben zu verlassen

 16.09.2025

Austausch

Ministerin Prien würdigt Deutsch-Israelischen Freiwilligendienst

Sie arbeiten in sozialen und jüdischen Einrichtungen in Israel und Deutschland. Bildungsministerin Prien sagt, warum ein solcher Austausch von jungen Leuten aus ihrer Sicht wichtig ist

von Leticia Witte  16.09.2025

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Brüssel

EU-Kommission kündigt Vorschläge für Israel-Sanktionen an

Dabei wird es offenbar auch um ein mögliches Aussetzen von Handelsvorteilen gehen

 16.09.2025

Gaza-Flottille

Marlene Engelhorn fährt doch nicht nach Gaza

Entgegen reichenweitenstarken Ankündigungen segelt die Millionenerbin nicht mit. Vom trockenen Wien aus erhebt sie weiter Vorwürfe gegen Israel

von Imanuel Marcus  16.09.2025

Feier

Zentralrat der Juden feiert 75-jähriges Bestehen in Berlin

Der Zentralrat der Juden begeht am Mittwoch in Berlin offiziell sein 75-jähriges Bestehen. Der Bundeskanzler hält die Festrede. Gegründet wurde der Dachverband von 105 Gemeinden am 19. Juli 1950

von Leticia Witte  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Berlin

Wadephul will an Palästina-Konferenz in New York teilnehmen

Der deutsche Außenminister lehnt die Anerkennung eines Staates Palästina weiterhin ab. Bei einem von Frankreich ausgerichteten Treffen zum Thema will er aber dabei sein

 16.09.2025