Montpellier

Ermittlungsverfahren nach Anschlag auf Synagoge

Sicherheitskräfte bewachen nach dem Anschlag vom 24. August die Synagoge in La Grande Motte bei Montpellier. Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP

Nach der mutmaßlich terroristisch motivierten Brandstiftung an einer Synagoge in Südfrankreich läuft ein Ermittlungsverfahren gegen drei Verdächtige. Dem mutmaßlichen Täter wird unter anderem versuchte Tötung mit Terrorbezug vorgeworfen.

Gegen zwei Helfer ermittelt Frankreichs Justiz wegen terroristischer Vereinigung beziehungsweise Unterstützung des Täters, wie die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft mitteilte. Zwei der Männer kamen in Untersuchungshaft, einer kam unter Auflagen frei.

Am Samstagmorgen waren mehrere Türen der Synagoge in der Ortschaft La Grande Motte bei Montpellier in Brand gesetzt worden. Auch zwei Autos vor dem Gebäude gingen in Flammen auf, eine Gasflasche in der Nähe explodierte. Dabei wurde ein Polizist leicht verletzt.

»Palästinensisches Anliegen«

Die fünf Menschen, die zu jenem Zeitpunkt in der ersten Etage des Gebäudes waren, blieben unverletzt. Nach stundenlanger Fahndung nahmen Einsatzkräfte den mutmaßlichen Täter am Abend fest.

Lesen Sie auch

Der Mann, ein 33-jähriger Algerier, gestand die Tat nach Angaben der Staatsanwaltschaft. Er habe ausgesagt, das palästinensische Anliegen unterstützen zu wollen. Demnach habe er Angst verbreiten und eine israelische Reaktion auslösen wollen.

Beil und Schusswaffe

Laut Staatsanwaltschaft scheint es, dass der Mann sich seit einigen Monaten radikalisierte und schon lange einen Hass auf Juden hege, besonders mit Bezug auf den Nahost-Konflikt. Bei der Tat habe er ein Beil und eine Schusswaffe mit sich geführt und eine palästinensische Flagge umgebunden gehabt.

Den beiden mutmaßlichen Unterstützern wirft die Staatsanwaltschaft vor, dem mutmaßlichen Täter auf seiner Flucht vor der Polizei geholfen zu haben. Einer soll auch von möglichen Angriffsplänen gewusst haben. Die Behörde gibt an, dass es sich bei dem Anschlag um die erste antisemitische Gewalttat seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres handelt, zu der sie Terrorermittlungen eingeleitet hat.

Westbank

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025