Drei Tage nach der Explosion vor einer Synagoge im Süden Frankreichs sind hunderte Menschen in der Stadt Montpellier gegen Antisemitismus auf die Straße gegangen. Rund 1000 Demonstranten versammelten sich auf dem zentralen Place de la Comédie, wie die Regionalzeitung »La Gazette« unter Berufung auf die örtliche Präfektur berichtete.
Aufgerufen zu der Demonstration hatte der Dachverband jüdischer Organisationen in Frankreich.
Am Samstagmorgen waren zwei Türen der Synagoge in der Ortschaft La Grande-Motte bei Montpellier in Brand gesetzt worden. Auch zwei Autos vor dem Gebäude gingen in Flammen auf, eine Gasflasche in der Nähe explodierte. Dabei wurde ein Polizist leicht verletzt. Die fünf Menschen, die zu jenem Zeitpunkt in der Synagoge waren, blieben unverletzt.
Der mutmaßliche Täter wurde nach stundenlanger Suche in Nîmes gefasst, das rund 40 Kilometer von La Grande-Motte entfernt liegt. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt zu versuchter Tötung mit Terrorismus-Bezug, Bildung einer terroristischen Vereinigung und Zerstörung mit gefährlichen Mitteln. dpa