Meinung

Duisburgs Verantwortung

Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg ist ein Waisenkind. Wäre die Loveparade in Duisburg ein Erfolg gewesen, wären die gleichen Personen, die wie begossene Pudel am Sonntag auf der Pressekonferenz saßen, die Väter des Erfolgs gewesen. Als Moses von Gott erfährt, er müsse abtreten, übernimmt er die Verantwortung und bittet Gott, er möge statt seiner für die Israeliten einen Nachfolger benennen, damit sie nicht »wie Schafe ohne Hirten« bleiben, also keine Panik ausbricht. Im Babylonischen Talmud lesen wir (Baba Kama 28a): »Hat man jemandem einen Schaden mit Absicht zugefügt, ist man zur Entschädigung verpflichtet, ohne Absicht ist man frei.« Keiner der beteiligten Personen in Duisburg wird man unterstellen können, dass sie die Tragödie vorsätzlich herbeigeführt hätte, folglich sind diese Menschen frei von persönlicher Schuld. Die politische Verantwortung jedoch liegt beim Oberhaupt der Stadt. Es gilt für den Amtsträger, sie zu übernehmen und ohne Wenn und Aber zurückzutreten.

Der Autor ist Historiker und Rabbiner der Synagoge Hüttenweg in Berlin.

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 07.12.2025

Simi Valley

»Vorbildliche Verbündete«: Hegseth nennt Israel und Deutschland

Die Signale, die jüngst aus den USA in Richtung Europa drangen, waren alles andere als positiv. Der US-Verteidigungsminister findet nun allerdings nicht nur Lob für den jüdischen Staat, sondern auch für einige EU-Staaten

 07.12.2025

Soziale Medien

Musk nach Millionenstrafe gegen X: EU abschaffen

Beim Kurznachrichtendienst X fehlt es an Transparenz, befand die EU-Kommission - und verhängte eine Strafe gegen das Unternehmen von Elon Musk. Der reagiert auf seine Weise

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem und trifft Premierminister Benjamin Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025

Akaba/Jerusalem

Merz zu Nahost-Reise aufgebrochen: Antrittsbesuch in Israel 

Das Renten-Drama ist überstanden, jetzt geht es für den Kanzler erstmal ins Ausland. Heute und morgen steht ein besonderer Antrittsbesuch auf seinem Programm

 06.12.2025