Weimar/München

Drohungen sind »widerwärtig«

Karl Freller (CSU), Leiter der Stiftung bayerischer Gedenkstätten Foto: picture alliance/dpa

Der Direktor der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten, Karl Freller, hat Drohungen gegen den Thüringer Gedenkstättendirektor Jens-Christian Wagner scharf kritisiert. Solche Drohungen seien »widerwärtig und kriminell«, erklärte der CSU-Landtagsabgeordnete am Mittwoch in München.

»Es ist absolut nicht hinnehmbar, dass Menschen angegriffen werden, die das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus aufrechterhalten und im Nie wieder! den klaren Auftrag wahrnehmen, vor immer wieder aufkeimendem Rechtsextremismus nachdrücklich zu warnen.«

Freller sagte weiter, er könne nachfühlen, wie sich subtile Drohungen persönlich und auch im familiären Umfeld auswirkten. Er selbst habe 2011 erfahren, dass er, der Name seiner Frau und die private Wohnadresse auf einer sogenannten Todesliste des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gestanden habe.

Lesen Sie auch

Bislang unbekannte Täter hatten Wagners Porträt auf eine Todesmarschstele geklebt. Die Stele erinnert an die Opfer der Todesmärsche aus den Lagern des KZ-Komplexes Mittelbau-Dora. Das hatte Wagner am Dienstag in dem Internetdienst X selbst bekannt gemacht. Er berichtete zudem von weiteren Drohungen, wonach er für sein Handeln »noch seine Strafe erhalten werde«

Der Stiftungsdirektor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora gehört zu den Unterstützern einer Kampagne, die ein AfD-Verbotsverfahren fordert. In einem Brief an 350.000 Haushalte warnte er die Thüringer Wähler vor einem »Geschichtsrevisionismus« der AfD. In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. epd

Bayern

Söder gibt Juden in Deutschland Schutzversprechen

Der Ministerpräsident war am Sonntag in der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg zu Gast

 08.09.2024

Antisemitismus

München und der Terror gegen Juden

Der Anschlag auf das israelische Konsulat in München reiht sich ein in andere Terrortaten

von Barbara Just, Christoph Renzikowski  08.09.2024

Französischer Geheimdienst

Mordpläne gegen Juden in Deutschland aufgedeckt

Der Iran rekrutiert für seine Anschlagspläne Kriminelle in Europa

 08.09.2024

Saba Farzan

Keine Geschäfte mit den Mullahs

Es ist nicht die alleinige Verantwortung der deutschen Unternehmen, aus dem Iran-Handel auszusteigen, sondern auch eine Pflicht der Politik, andere Märkte zu öffnen

von Saba Farzan  07.09.2024

Bayern

Anschlag von München: Ermittler geben bislang unbekannte Details bekannt

Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag von München werden weitere Details bekannt - so war wohl nicht nur das israelische Konsulat sein Ziel

 06.09.2024

Baden-Württemberg

Angriff auf Touristin wegen Israel-T-Shirt: Mann in Haft 

In Heidelberg wird eine Touristin angegriffen. Auslöser soll ihr T-Shirt sein, schätzt die Polizei. Darauf fordert sie die Freilassung der israelischen Geiseln. Nun gibt es einen Verdächtigen

 06.09.2024

Islamismus

Schütze von München war laut Vater psychisch auffällig 

Wer war der junge bewaffnete Mann, der in München in einem Schusswechsel mit der Polizei starb? Jetzt spricht der Vater des Attentäters

 06.09.2024

Einspruch

Wer mordet, will keinen Deal

Philipp Peyman Engel erinnert daran, dass nicht die israelische Regierung, sondern die Hamas sechs israelische Geiseln umgebracht hat

von Philipp Peyman Engel  06.09.2024 Aktualisiert

Meinung

Palästina-Aktivisten sind keine Streiter für Kunstfreiheit

In Dortmund störten sie eine Veranstaltung, auf der ein Film über die Massaker der Hamas gezeigt werden sollte

von Stefan Laurin  06.09.2024