Meinung

Der Fall Dominique Strauss-Kahn

Dominique Strauss-Kahn Foto: TSP

Hat der Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, ein Zimmermädchen in einem New Yorker Hotel vergewaltigt oder gab es »einvernehmlichen Sex«? Die Gerüchteküche brodelt und die Verschwörungstheorien rund um den möglichen Präsidentschaftskandidaten der französischen Sozialistischen Partei nehmen überhand.

Fakt ist: Am Freitag entscheidet die Grand Jury darüber, ob es gegen den 62-jährigen Banker ein Hauptverfahren geben wird. Bis dahin sitzt er – wenn auch in einer Einzelzelle – mit »gewöhnlichen« Straffälligen im New Yorker Gefängnis auf Rikers Island. Für den Franzosen aus jüdischer Familie, den Promi, gibt es keine Sonderbehandlung. Recht so.

Fluchtgefahr Wie schon im Fall des ehemaligen israelischen Staatspräsidenten Mosche Katsav, der im März 2011 zu sieben Jahren Haft wegen Vergewaltigung und sexueller Übergriffe verurteilt wurde, gilt der rechtsstaatliche Grundsatz, dass die Schuld in einem öffentlichen Verfahren bewiesen werden muss. Und solange das nicht stattgefunden hat, ist Strauss-Kahn, der wegen erhöhter Fluchtgefahr auch gegen eine Kaution von einer Million Dollar nicht freigelassen wurde, nur ein Verdächtiger. Vor einer Vorverurteilung des IWF-Chefs sei also gewarnt. Über einen Schuld- oder Freispruch entscheidet allein das Gericht. Doch gleichgültig, wie das Ganze ausgeht: Dominique Strauss-Kahns guter Ruf und seine politische Karriere sind dahin. Der Finanzfachmann ist ruiniert.

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  30.04.2025

Nahost

Heftige Gefechte in Syrien: Erneut mehrere Tote. Jetzt schaltet sich Israel ein

Eine Tonaufnahme löst in Syrien erneut eine Welle der Gewalt aus. Mehrere Menschen werden getötet

von Amira Rajab, Nehal ElSherif  30.04.2025

Bergen-Belsen

Die Lebenden und die Toten

Das Lager war ein Ort des Sterbens, doch hier wurden auch Menschen geboren. Überlebende, Angehörige und sogenannte DP-Babys trafen sich nun zum gemeinsamen Gedenken. Unsere Autorin war dabei

von Amie Liebowitz  30.04.2025

Joshua Schultheis

Lieber Friedrich Merz!

Der künftige Kanzler steht vor einer historischen Aufgabe im Umgang mit den Juden und mit Israel. Unser Autor hat ihm einen Brief geschrieben

von Joshua Schultheis  30.04.2025

Prozess

Terror-Unterstützerin kommt mit Verwarnung davon

Aitak Barani hatte kurz nach dem 7. Oktober 2023 die Massaker der Hamas als »gelungene Widerstandsaktion« bezeichnet. Dafür bekam sie vom Amtsgericht Frankfurt eine Geldstrafe - die sie aber vorerst nicht zahlen muss

 30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Den Haag

USA rechtfertigen vor UN-Gericht Israels Blockade humanitärer Hilfe

Israel habe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse, sagt der Rechtsvertreter aus Washington D.C.

 30.04.2025

Regierung

Mit Davidstern ins Kabinett

Karin Prien wird Deutschlands erste Bundesministerin mit jüdischen Wurzeln. Erst seit wenigen Jahren spricht die CDU-Politikerin öffentlich über ihre Familiengeschichte

von Michael Thaidigsmann  30.04.2025