Meinung

Der Fall Dominique Strauss-Kahn

Dominique Strauss-Kahn Foto: TSP

Hat der Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, ein Zimmermädchen in einem New Yorker Hotel vergewaltigt oder gab es »einvernehmlichen Sex«? Die Gerüchteküche brodelt und die Verschwörungstheorien rund um den möglichen Präsidentschaftskandidaten der französischen Sozialistischen Partei nehmen überhand.

Fakt ist: Am Freitag entscheidet die Grand Jury darüber, ob es gegen den 62-jährigen Banker ein Hauptverfahren geben wird. Bis dahin sitzt er – wenn auch in einer Einzelzelle – mit »gewöhnlichen« Straffälligen im New Yorker Gefängnis auf Rikers Island. Für den Franzosen aus jüdischer Familie, den Promi, gibt es keine Sonderbehandlung. Recht so.

Fluchtgefahr Wie schon im Fall des ehemaligen israelischen Staatspräsidenten Mosche Katsav, der im März 2011 zu sieben Jahren Haft wegen Vergewaltigung und sexueller Übergriffe verurteilt wurde, gilt der rechtsstaatliche Grundsatz, dass die Schuld in einem öffentlichen Verfahren bewiesen werden muss. Und solange das nicht stattgefunden hat, ist Strauss-Kahn, der wegen erhöhter Fluchtgefahr auch gegen eine Kaution von einer Million Dollar nicht freigelassen wurde, nur ein Verdächtiger. Vor einer Vorverurteilung des IWF-Chefs sei also gewarnt. Über einen Schuld- oder Freispruch entscheidet allein das Gericht. Doch gleichgültig, wie das Ganze ausgeht: Dominique Strauss-Kahns guter Ruf und seine politische Karriere sind dahin. Der Finanzfachmann ist ruiniert.

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza/Westjordanland

Umfrage: Mehr als die Hälfte der Palästinenser befürwortet die Massaker vom 7. Oktober 2023

Klare Mehrheit der Palästinenser zudem gegen Entwaffnung der Hamas

 21.12.2025

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025