Bundesregierung

»Das Ziel muss sein, dass Iran keine Nuklearwaffen entwickelt.«

Regierungspressekonferenz am 13. Juni Foto: picture alliance / dts-Agentur

Israel hat das Recht, »seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen«. Dies sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Freitagmittag vor Journalisten in Berlin. Im Zusammenhang mit den israelischen Angriffen auf den Iran betonte er, dass beide Seiten jetzt aufgerufen seien, von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation führen und die gesamte Region destabilisieren könnten. Deutschland werde all seine diplomatischen Mittel nutzen, um mäßigend auf die Konfliktparteien einzuwirken.

Kornelius verwies darauf, dass die Bundesregierung ihre Sorge über das weit vorangeschrittene iranische Atomwaffenprogramm immer wieder zum Ausdruck gebracht habe. Erst gestern habe die Internationale Atomenergiebehörde festgestellt, dass der Iran seinen Verpflichtungen zur Offenlegung der Arbeiten an der Anreicherung von nuklearfähigem Material nicht nachgekommen ist. Vielmehr habe der Iran angedroht, die Urananreicherung abermals zu beschleunigen. Der Regierungssprecher machte deutlich: »Das Ziel muss sein, dass Iran keine Nuklearwaffen entwickelt.«

Entsprechend hatte sich Bundeskanzler Friedrich Merz nach einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und einer anschließenden Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung bereits geäußert. In dem Statement hieß es auch, dass die Sicherheitsbehörden in Deutschland den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen erhöhen werden.

Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sagte dazu nach der Innenministerkonferenz in Bremerhaven: »Wir werden sicherheitspolitische Vorkehrungen treffen, um einen erhöhten Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen in Deutschland zu ermöglichen, weil wir darin eine mögliche erste Bedrohungslage sehen, die sich aus der Situation in Nahost mitentwickeln kann.« Dobrindt betonte, dass er zu dem Ergebnis gekommen sei, »dass die von Israel heute Nacht durchgeführten Maßnahmen und Operationen der Sicherheit und der Existenz Israels dienlich sind«.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte bei der Regierungspressekonferenz in Berlin, dass Maßnahmen getroffen werden, um für die Sicherheit der Auslandsvertretungen und der deutschen Staatsangehörigen in der Region zu sorgen. Der Krisenstab der Bundesregierung tage im Auswärtigen Amt. Der Außenamtssprecher bekräftigte den Einsatz für eine diplomatische Lösung. Im Zentrum der Bemühungen stünde jetzt, auf eine Deeskalation in der Region hinzuwirken. Außenminister Johann Wadephul befindet sich derzeit in der Region.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erklärte, dass die Bundeswehr an den aktuellen Geschehnissen nicht beteiligt ist. Die Aufmerksamkeit liege jetzt auf der Sicherheit der in der Region stationierten deutschen Soldatinnen und Soldaten. Entsprechende Schutzvorkehrungen seien getroffen und eingeleitet worden. ddk

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Berufungsverhandlung gegen X wegen antisemitischer Inhalte

Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, unterstütze den Prozess

 09.07.2025

Langenau

»Die Aktivisten wollen den Pfarrer und seine Familie zermürben«

Württembergs Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl fordert konkrete Schritte gegen »propalästinensische« Störer vor der Martinskirche. Die Stadt habe »versucht, es auszusitzen«

 09.07.2025

Berlin

Lahav Shapira verklagt FU: Prozess beginnt Dienstag

Der attackierte Student wirft seiner Universität vor, zu wenig gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben

 09.07.2025

Meinung

BSW und AfD: Zwei Ausprägungen desselben autoritären Denkens

Sahra Wagenknecht und ihre Partei nähern sich den Rechtsextremen immer weiter an. Spätestens jetzt ist klar: Am BSW gibt es nichts Progressives

von Igor Matviyets  09.07.2025

Interview

»Schau ma mal, dann seng ma scho«

Josef Schuster über 75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland, Herausforderungen für die Gemeinden und die Frage, ob er für eine weitere Amtszeit kandidieren will

von Leticia Witte  09.07.2025

Berlin

Merz: Israels Angriffe auf Iran sind völkerrechtskonform

Sind die israelischen Angriffe auf den Iran vom Völkerrecht gedeckt? Der Kanzler nimmt dazu nun eine eindeutige Haltung ein

 09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Skandal-Band

Felix Klein fordert, Konzerte von »Bob Vylan« abzusagen

Das britische Punk-Duo hatte bei einem Auftritt israelischen Soldaten den Tod gewünscht

von Hannah Schmitz  09.07.2025