Militärrabbiner

»Bundeswehr attraktiv für junge Juden«

Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann Foto: Rafael Herlich

Die Bundeswehr ist nach Ansicht von Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, für junge Juden ein durchaus attraktiver Arbeitgeber. Inzwischen sehen viele jüdische Abiturienten in einer Karriere bei der Bundeswehr eine interessante Entwicklungsmöglichkeit, sagte Botmann am Freitag in Berlin im Rahmen der Konferenz des Zentralrats zur Geschichte und Zukunft des Militärrabbinats in Deutschland.

Verhältnis Die junge Generation der Juden habe ein anderes Verhältnis zum deutschen Staat und somit auch zur Bundeswehr als die Generationen vor ihnen, sagte Botmann. Aufgrund der steigenden Bereitschaft junger Juden, in der Bundeswehr zu dienen, sei es folgerichtig, eine jüdische Seelsorge in der Armee zu implementieren. Es müssten Strukturen geschaffen werden, in denen Juden, egal ob praktizierend oder nicht, in der Bundeswehr dienen können.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Staatsvertrag Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte am Dienstag angekündigt, dass es künftig neben den Seelsorgern der Kirchen auch Militärrabbiner in der Bundeswehr geben soll. Dafür soll ein Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik und dem Zentralrat der Juden in Deutschland verhandelt werden. Das religiöse Personal ist Ansprechpartner für gläubige Soldaten und organisiert Gottesdienste. Seelsorger begleiten zudem Auslandseinsätze der Bundeswehr.

Botmann warnte davor, die Freiheitsrechte in Deutschland als selbstverständlich anzusehen. »Wir müssen für unsere Demokratie kämpfen«, sagte er. Entscheidend dabei sei auch die Bundeswehr. Diese müsse dafür als Spiegel der Gesellschaft gestaltet werden. »Dazu gehört natürlich auch der jüdische Beitrag«, unterstrich er.  epd/ja

Lesen Sie mehr über die dreitägige Konferenz des Zentralrats in unserer nächsten Printausgabe.

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025