Rom

Botschafter in Italien: Antisemitismus ist Angriff auf Demokratie

Hans-Dieter Lucas Foto: picture alliance / abaca

Der Kampf gegen Antisemitismus und die Verteidigung der Demokratie sind nach Ansicht des deutschen Botschafters in Italien, Hans-Dieter Lucas, eng miteinander verbunden. »Antisemitische Vorfälle sind nicht nur unmenschliche und völlig inakzeptable Angriffe auf Angehörige einer Religion. Sie sind immer auch ein Angriff auf die Grundsätze, auf denen unsere Gesellschaften, die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit beruhen«, erklärte Lucas am Dienstag vor einer Veranstaltung in der Deutschen Botschaft in Rom zum Thema Antisemitismus 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz.

Zu der Debatte in der Villa Almone, der Residenz des Botschafters in Rom, wurden auch der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, und sein italienischer Amtskollege General Pasquale Angelosanto erwartet. Klein hatte in einem Interview mit der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (Dienstag) den verstärkten Einsatz des Verfassungsschutzes im Kampf gegen Judenhass an deutschen Universitäten gefordert.

Angesichts antisemitischer Proteste im linken akademischen Umfeld reiche die reine Präventionsarbeit nicht mehr aus, sagte Klein der Zeitung. »Die kritiklose Blindheit gegenüber der Hamas ist wirklich atemberaubend«, sagte er. Klein regte außerdem an, unter Migranten auf einen Bewusstseinswandel bezüglich der spezifisch deutschen Erinnerungskultur hinzuwirken. »Sie müssen wissen, dass sie als Teil dieses Landes eine Verantwortung für Israel und die Juden innehaben, auch wenn ihre Vorfahren vielleicht aus der Türkei stammen«, sagte Klein. epd

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Anschlag geplant? 21-Jähriger reiste legal ein

Mit einem Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem in Vorbereitungshaft genommenen Mann werden Details bekannt

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025