Rom

Botschafter in Italien: Antisemitismus ist Angriff auf Demokratie

Hans-Dieter Lucas Foto: picture alliance / abaca

Der Kampf gegen Antisemitismus und die Verteidigung der Demokratie sind nach Ansicht des deutschen Botschafters in Italien, Hans-Dieter Lucas, eng miteinander verbunden. »Antisemitische Vorfälle sind nicht nur unmenschliche und völlig inakzeptable Angriffe auf Angehörige einer Religion. Sie sind immer auch ein Angriff auf die Grundsätze, auf denen unsere Gesellschaften, die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit beruhen«, erklärte Lucas am Dienstag vor einer Veranstaltung in der Deutschen Botschaft in Rom zum Thema Antisemitismus 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz.

Zu der Debatte in der Villa Almone, der Residenz des Botschafters in Rom, wurden auch der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, und sein italienischer Amtskollege General Pasquale Angelosanto erwartet. Klein hatte in einem Interview mit der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (Dienstag) den verstärkten Einsatz des Verfassungsschutzes im Kampf gegen Judenhass an deutschen Universitäten gefordert.

Angesichts antisemitischer Proteste im linken akademischen Umfeld reiche die reine Präventionsarbeit nicht mehr aus, sagte Klein der Zeitung. »Die kritiklose Blindheit gegenüber der Hamas ist wirklich atemberaubend«, sagte er. Klein regte außerdem an, unter Migranten auf einen Bewusstseinswandel bezüglich der spezifisch deutschen Erinnerungskultur hinzuwirken. »Sie müssen wissen, dass sie als Teil dieses Landes eine Verantwortung für Israel und die Juden innehaben, auch wenn ihre Vorfahren vielleicht aus der Türkei stammen«, sagte Klein. epd

Judenhass

Berlin-Kreuzberg: Antisemitische Parolen in Schule - Lehrerin angespuckt

Die Hintergründe

 04.11.2025

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  04.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  04.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Innere Sicherheit

Dschihadistisch motivierter Anschlag geplant: Spezialeinsatzkommando nimmt Syrer in Berlin-Neukölln fest 

Nach Informationen der »Bild« soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben

 02.11.2025 Aktualisiert

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025