Antisemitismus

Beschädigung von Denkmal für deportierte Juden in Freiburg

Blaue Brücke (Wiwili-Brücke) Foto: picture alliance / imageBROKER

In Freiburg haben Unbekannte das Denkmal für die deportierten Juden an der Wiwili-Brücke beschädigt. Das Geburtsdatum von Adolf Hitler wurde an die Mauer des Gedenkortes geschrieben, wie die Polizei Freiburg am Dienstag bestätigte. Die Schmiererei sei am Wochenende bekannt geworden. Sie solle zeitnah entfernt werden.

Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung. Darüber hinaus werde gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft geprüft, ob weitere Strafvorschriften wie beispielsweise verhetzende Beleidigung betroffen seien. Im Februar sei das Denkmal bereits mit einem Hakenkreuz beschmiert worden, so die Polizei.

Nach Einschätzung des baden-württembergischen Antisemitismusbeauftragten Michael Blume handelt es sich bei den Schmierereien um Schändungen und eine antisemitische Straftat im Kontext von Hasskriminalität. Dem »Südwestrundfunk« sagte er, die in Stuttgart gegründeten Querdenker und auch der Sänger Xavier Naidoo hätten »diese Fixierung auf antisemitische Daten leider weit verbreitet«.

Das Denkmal »Vergessener Mantel« an der Wiwili-Brücke zeigt einen Mantel aus Bronze und erinnert an die Deportation von Jüdinnen und Juden in das Lager Gurs in Südfrankreich im Oktober 1940. Rund 5600 Juden aus Baden wurden in das Lager verschleppt. Die meisten von ihnen starben dort oder später im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. kna

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von 
janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Antisemitismus

Konzert-Comeback: Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Xavier Naidoo kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorwürfe, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025

Aufarbeitung

Französische Entnazifizierungs-Dokumente erstmals online abrufbar

Neue Hinweise zu Leni Riefenstahl und Martin Heidegger in der NS-Zeit: Künftig können Forscher online auf französische Akten zugreifen. Experten erwarten neue Erkenntnisse

von Volker Hasenauer  10.12.2025

Deutschland

Wegen Antisemitismus und AfD: Schauspiellegende Armin Mueller-Stahl (95) denkt ans auswandern

Armin Mueller-Stahl spricht offen über seine Gelassenheit gegenüber dem Tod – und warum aktuelle Entwicklungen ihn dazu bringen, übers Auswandern nachzudenken

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025