Justiz

100 Jahre alter früherer KZ-Wachmann gestorben

Der Eingang zum früheren Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin Foto: picture alliance / imageBROKER

Ein wegen Beihilfe zum Mord in Tausenden Fällen angeklagter mutmaßlicher KZ-Wachmann ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Gießen. Dem Mann sollte möglicherweise der Prozess vor dem Landgericht Hanau gemacht werden.

Der 100-Jährige soll laut Anklage als Heranwachsender ein SS-Wachmann im Konzentrationslager Sachsenhausen gewesen sein. Ihm war zur Last gelegt worden, von Juli 1943 bis Februar 1945 in mehr als 3300 Fällen Beihilfe zum Mord geleistet zu haben. Als Angehöriger der SS-Wachmannschaften soll er die Tötung Tausender Häftlinge unterstützt haben.

Der Fall hatte die Justiz seit Monaten beschäftigt. Zuletzt hatte das Oberlandesgericht Frankfurt am Main einen Beschluss der zuständigen Hanauer Jugendkammer vom Mai 2024 aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft Gießen hatte Anklage erhoben, weil sich nach dem Gesetz Jugendliche und Heranwachsende immer vor dem zuständigen Gericht ihres Heimatortes verantworten müssen.

Die Hanauer Richter hatten eine Hauptverhandlung gegen den Mann zunächst abgelehnt, weil ein Gutachten ihn als verhandlungsunfähig eingestuft hatte. Das Oberlandesgericht ordnete jedoch die erneute Begutachtung an, weil das Gutachten »schwere Mängel« gehabt habe. dpa

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Debatte

Anti-Israel-Parolen: USA entziehen britischer Band Visa

Ein britischer Festivalauftritt mit israelfeindlichen Parolen wird live von der BBC übertragen. Der Sender steht unter Druck – und die USA kündigen an, der Band die Einreise zu verweigern

 30.06.2025

Interview

Nuklearforscher: »Das iranische Atomprogramm neu aufzubauen wird Jahre dauern«

Georg Steinhauser über die israelischen und amerikanischen Schläge gegen Atomanlagen im Iran, die Eigenschaften von Uran-235 und mögliche Szenarien für die Zukunft

von Michael Thaidigsmann  30.06.2025

Israel

Früherer Geheimdienstchef der israelischen Armee: Jerusalem musste das Atomprogramm der Mullahs stoppen

Im Juni 1981 war Amos Yadlin an der Zerstörung von Saddam Husseins Kernreaktor beteiligt. Nun hat er ausführlich über Israels Präventivschlag gegen das Mullah-Regime und den angeblichen »Völkermord« in Gaza Auskunft gegeben

von Imanuel Marcus  30.06.2025 Aktualisiert

Drohung

Iranische Zeitung fordert Todesstrafe gegen IAEA-Chef Grossi

Das staatliche Propagandablatt wirft Rafael Grossi vor, für Israel spioniert zu haben

 30.06.2025

Düsseldorf

Islamistischer Tiktok-Star gesteht Spendenbetrug

Der Islamist »Abdelhamid« hat unter seinen Followern Spenden »für Palästina« gesammelt und diese dann unter anderem für einen BMW ausgegeben. Das gestand er nun vorm Düsseldorfer Landgericht

von Martin Höke  30.06.2025

Düsseldorf

NRW: Zahl antisemitischer Straftaten gestiegen

Fast 700 Fälle wurden im vergangenen Jahr registriert - ein Zuwachs von 27 Prozent

 30.06.2025

Uni Duisburg

Online-Mahnmal gegen Schändung jüdischer Friedhöfe gestartet

Die Universität Duisburg-Essen hat ein Online-Projekt zum Schutz jüdischer Friedhöfe vorgestellt. Grundlage dafür ist eine interaktive Karte

von Raphael Schlimbach  30.06.2025

Atomprogramm

Iran signalisiert Bereitschaft zu Verhandlungen

Nach den US-Angriffen auf iranische Nuklearanlagen wurden die Atomgespräche zunächst unterbrochen. Nun mehren sich Signale Teherans, an den Verhandlungstisch zurückzukehren - unter Bedingungen

 30.06.2025