Ayala Goldmann

Mehr Hilfe für Gazas Kinder

Ayala Goldmann Foto: Ayala Goldmann

Ayala Goldmann

Mehr Hilfe für Gazas Kinder

Bei aller berechtigten Wut auf die Terroristen: Da Israel Gaza militärisch zumindest teilweise kontrolliert, ist der jüdische Staat für die Versorgung der dortigen Zivilbevölkerung mitverantwortlich

von Ayala Goldmann  07.03.2024 09:10 Uhr

Berichte aus dem Gazastreifen sind unabhängig kaum zu überprüfen. Doch über 100 Tote durch eine Massenpanik und zum Teil offenbar auch durch israelische Schüsse bei einer Lebensmittelverteilung im Norden von Gaza können uns Juden nicht kaltlassen. Ebenso wenig wie sich häufende Meldungen über unterernährte oder von Hunger bedrohte Kinder. Fast die Hälfte der Bevölkerung in dem Küstengebiet ist unter 18 Jahre alt. Und wie verzweifelt die Lage gerade im nördlichen Teil von Gaza sein muss, haben bereits frühere Berichte über Plünderungen von Hilfsgütern gezeigt.

Zu Beginn des Krieges, zwei Tage nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, hatte Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant eine komplette Blockade angekündigt: »Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.« Bei dieser knallharten Linie ist es nicht geblieben.

Der Hamas ist es völlig gleichgültig, wer den Preis für ihren Terror bezahlt.

Denn bei aller berechtigten Wut auf die Terroristen: Da Israel Gaza militärisch zumindest teilweise kontrolliert, ist der jüdische Staat für die Versorgung der dortigen Zivilbevölkerung mitverantwortlich. Zu Recht haben die USA Israel jetzt erneut gedrängt, mehr Hilfe zu ermöglichen. Die amerikanischen »Care-Pakete« aus der Luft unterstreichen diese Forderung, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Der TV-Kanal Arutz 13 berichtete unterdessen, die Vereinigten Arabischen Emirate könnten Hilfsgüter auf dem Seeweg bereitstellen. Israel wolle die Lieferungen absichern, sich aber nicht aktiv daran beteiligen. Allerdings sei zu erwarten, dass es im israelischen Kabinett Widerstand dagegen geben werde. Damit ist nicht Yoav Gallant gemeint, sondern die Rechtsextremisten, die mehrfach Proteste gegen humanitäre Hilfe an der Grenze zu Gaza unterstützt haben.

Doch sollten Projekte wie das der Hilfe übers Meer daran scheitern, wäre es eine Schande. Der Hamas ist es völlig gleichgültig, wer den Preis für ihren Terror bezahlt. Israel aber darf Unterernährung und ihre fatalen Folgen für Kinder nicht in Kauf nehmen.

goldmann@juedische-allgemeine.de

Manifest zur Außenpolitik

Gilt das Versprechen der SPD auch für ukrainische Kinder?

Unser Gastautor wurde in der Ukraine geboren und ist Jude. Seit vielen Jahren ist er SPD-Mitglied. Das neue Manifest einiger Altvorderer zur Außenpolitik macht ihn wütend

von Igor Matviyets  13.06.2025

Meinung

Die Menschen im Iran sind Israel dankbar

Der jüdische Staat hat durch seine Luftangriffe den Iranern die Chance gegeben, die islamistische Diktatur in Teheran endlich loszuwerden. Das ist eine historische Gelegenheit

von Saba Farzan  13.06.2025

Schlag gegen Iran

Ein notwendiger Schritt

Israel hat alles Recht der Welt, sich gegen das iranische Atomprogramm zu wehren. Teheran darf niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  13.06.2025

Meinung

Präventivschlag gegen eine existenzielle Bedrohung

Irans Atomprogramm verfolgt keine friedlichen Ziele. Nach dem Scheitern der diplomatischen Bemühungen ist Israels Angriff gerechtfertigt

von Ulrike Becker  13.06.2025

Meinung

Warum Israel die Ukraine jetzt offen militärisch unterstützt

Die Ukraine nutzt nun auch Waffensysteme aus israelischen Beständen. Der Hintergrund für die veränderte Politik Jerusalems ist eine Machtverschiebung in Nahost

von Saba Farzan  12.06.2025

Medien

Deutschlands Oberlehrer

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? In diesen Tagen scheint die Diffamierung Israels oberste Bürgerpflicht zu sein. Ein Kommentar

von Michael Thaidigsmann  11.06.2025 Aktualisiert

Kommentar

Der Unabhängige

Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis ist nach Israel und ins Westjordanland gereist, um sich eine eigene Meinung über die humanitäre Hilfe in der Region zu bilden

von Nicole Dreyfus  11.06.2025

Meinung

Jewrovision: einfach jung und jüdisch sein

Junge Jüdinnen und Juden sind alltäglich Anfeindungen ausgesetzt. Für sie ist die Jewrovision ein Safe Space

von Katrin Richter  11.06.2025

Meinung

Grüne Jugend: Vertrauen verloren

Die jüngsten Aussagen der Co-Vorsitzenden Jette Nietzard zu Nahost waren ein Fehltritt zu viel. Die Grüne Jugend braucht einen personellen Neuanfang

von Ron Dekel  11.06.2025