Haifa

»Miss Holocaust Survivor« gekürt

Tova Ringer (93) bei der Preisverleihung am Sonntag in Haifa Foto: Flash 90

Die Auschwitz-Überlebende Tova Ringer (93) hat einen besonderen Schönheitswettbewerb in Israel gewonnen: In Haifa wurde sie am Wochenende zur »Miss Holocaust Survivor« gekürt. Wie israelische Medien berichteten, liefen bei dem Wettbewerb am Sonntag insgesamt zwölf Überlebende, teilweise gestützt von Helfern, über den roten Teppich – geschminkt, gestylt und mit schärpengeschmückten Kleidern.

Urgroßmutter »Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Alter eine Schönheit sein würde«, sagte die Siegerin Tova Ringer, die aus Polen stammt und mittlerweile Urgroßmutter ist. In Auschwitz verlor sie ihre Eltern, ihre Großmutter und vier Schwestern. Zu den Bewerberinnen gehörten laut »Haaretz« auch eine Gynäkologin und eine Technikerin im Ruhestand (beide 81 Jahre alt). Die jüngste Teilnehmerin war 74 Jahre alt und arbeitet immer noch als Lehrerin.

Mehrere Generationen von Angehörigen und Unterstützern waren gekommen, um ihre Solidarität für die Überlebenden zum Ausdruck zu bringen. Zu den etwa 1000 Zuschauern gehörten laut »Times of Israel« auch Abgeordnete der Knesset.

Der Schönheitswettbewerb wird seit 2012 von der Organisation Yad Ezer L’Haver organisiert, der verarmte Schoa-Überlebende in Israel unterstützt. Nach Angaben der Organisation leben heute weniger als 200.000 Überlebende des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden in Israel. ag

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025

Gespräch

Warum Uschi Glas bei Antisemitismus nicht schweigen will

Uschi Glas spricht mit Charlotte Knobloch über Schweigen und Verantwortung in Zeiten eines wachsenden Antisemitismus. Und entdeckt ein unbekanntes Kapitel in ihrer Familiengeschichte

 10.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Friede, Freude, Eierkuchen oder Challot, koschere Croissants und Rugelach

von Margalit Edelstein  09.11.2025

Geschichte

Seismograf jüdischer Lebenswelten

Das Simon-Dubnow-Institut in Leipzig feiert den 30. Jahrestag seiner Gründung

von Ralf Balke  09.11.2025