Antisemitismus

documenta: Volker Beck schaltet Staatsanwaltschaft ein

Der ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete ist seit Kurzem Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG). Foto: imago images/epd

Für Volker Beck ist das Maß voll.

Der frisch gewählte Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und ehemalige Bundestagsabgeordnete von Bündnis90/Die Grünen will wegen antisemitischer Darstellungen auf der documenta in Kassel die Staatsanwaltschaft einschalten, wie Beck in der »Bild«-Zeitung ankündigte.

DISTANZIERUNG Zuvor war bekannt geworden, dass auf einem Plakat des Künstlerkollektivs »Taring Padi« klassische judenfeindliche Darstellungen zu sehen sind.

Auch mehrere Antisemitismusbeauftragte, darunter Michael Blume in Baden-Württemberg und Katharina von Schnurbein in Brüssel, distanzierten sich scharf. Die EU-Beauftragte von Schnurbein nannte das Kunstwerk »unsäglich«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Volker Beck sagte mit Verweis auf das vergangene Woche ergangene Urteil des Bundesgerichtshofs zur Wittenberger »Judensau«, das auf der documenta gezeigte Plakat stelle »einen rechtsverletzenden Zustand« dar.

»Durch die Darstellung von Juden- und Mossad-Säuen wird unmittelbar auch der Geltungs- und Achtungsanspruch eines jeden in Deutschland lebenden Juden angegriffen. Die Identifizierung eines Juden mit Kippa und Hut, markiert mit einer SS-Rune, verteufelt Juden«, sagte Beck.

UMGANG Niemand dürfe sich über solche Darstellungen im Zusammenhang mit israelfeindlichen Werken auf der Kasseler Kunstausstellung wundern. »Wo BDS draufsteht, ist halt auch regelmäßig Antisemitismus drin«, so Beck.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die documenta-Führung lasse es ebenso wie die verantwortlichen Kulturpolitiker in Kassel sowie in Hessen und im Bund an einem angemessenen Umgang mit der Frage des Antisemitismus fehlen. Er habe sich deshalb entschlossen, »die Sache der Staatsanwaltschaft in Berlin und Kassel zur Prüfung vorzulegen«, sagte er. mth

Interview

»Es gilt für mich eine Null-Toleranz-Politik gegen Antisemitismus«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über seine erste Amtshandlung, seine Vorgängerin Claudia Roth und den Umgang mit der antisemitischen BDS-Bewegung

von Philipp Peyman Engel  09.05.2025

Julia Bernstein

»Nichts ist mehr wie zuvor«: Wie junge jüdische Münchner den 7. Oktober erleben

»Jüdisch oder gar israelisch zu sein, ist heute in Deutschland eine äußerst politische Angelegenheit oder gar für manche eine Provokation«, schreibt unsere Autorin

von Julia Bernstein  09.05.2025

Konzerte

Große Gefühle

Musiker des Israel Philharmonic Orchestra und der Münchner Philharmoniker spielen gemeinsam

von Katja Kraft  09.05.2025

New York

»Ich schlief zeitweise im Central Park«

»Transformers«-Star Shia LaBeouf erzählt von einem ungewöhnlichen Schlafplatz während der Proben für ein Theaterstück

 09.05.2025

Antisemitismus

Kanye Wests Hitler-Song »WW3« ist Hit auf Spotify

Der Text ist voller Hitler-Verehrung, gleichzeitig behauptet der Musiker, er könne kein Antisemit sein, weil er schwarz sei

 08.05.2025

Statistik

Dieser hebräische Jungenname bleibt der beliebteste in Deutschland

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat sich für ihre Erhebung die Daten deutscher Standesämter angeschaut

 08.05.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Geschichte

Kampf ums Überleben

Jochen Hellbeck analysiert in seinem neuen Buch den deutschen Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion und die Rolle ihrer jüdischen Bürger im Zweiten Weltkrieg

von Dmitirj Belkin  08.05.2025