Ungarn

Orbán will rechte Kräfte um sich sammeln

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán Foto: imago

Nach dem Austritt seiner Partei Fidesz aus der Fraktion der christdemokratischen Europäischen Volkspartei (EVP) will Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán die rechten Kräfte in Europa um sich sammeln.

»Jetzt gilt es, die europäische demokratische Rechte ohne die EVP aufzubauen«, schrieb der rechtsnationale Politiker am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite. »Die EVP ist endgültig zu einem Anhängsel der europäischen Linken geworden.«

suspendierung Die EVP-Fraktion hatte am Mittwoch eine neue Geschäftsordnung angenommen, die eine Suspendierung der Fidesz-Mitgliedschaft hätte ermöglichen sollen. Orbán kam einer Suspendierung zuvor, indem er unmittelbar nach der Abstimmung den Austritt der Fidesz-Parlamentarier aus der EVP-Fraktion erklärte. 84 Prozent der Fraktionsmitglieder hatten für die neue Geschäftsordnung votiert.

Das Ende der Fidesz-Mitgliedschaft in der bürgerlichen Fraktion des Europaparlaments setzte den Schlusspunkt unter einen jahrelangen Streit. In der EVP war der Abbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Ungarn ebenso auf Kritik gestoßen wie Orbáns Kampagnen gegen EVP-Politiker, die ihm missfielen. 2019 hatte die EVP als Partei die Mitgliedschaft des Fidesz ausgesetzt. Die Fidesz-Gruppe in der EVP-Fraktion war davon nicht betroffen.

migranten Die neue Rechte werde »allen europäischen Bürgern eine Heimat bieten, die keine Migranten haben wollen, keinen Multikulturalismus, die nicht dem LGBT-Wahn verfallen sind, die die christlichen Traditionen schützen, die nationale Souveränität respektieren und ihre Nationen nicht als Teil ihrer Vergangenheit, sondern als Teil ihrer Zukunft betrachten«, schrieb Orbán am Donnerstag. 

Sein Facebook-Posting ging nicht darauf ein, ob und in welcher Form er mit Kräften rechts von der EVP zusammenarbeiten will. Dazu zählen im Europaparlament die rechtsnationale EKR und die noch weiter rechts stehende Gruppe ID. dpa

Nationaler Sicherheitsrat

Offizielle Warnungen für Israelis und Juden im Ausland

Wachsamkeit, Kooperation und Zurückhaltung. Der israelische Nationale Sicherheitsrat hat Warnhinweise für Israelis und Juden im Ausland veröffentlicht

 13.06.2025

Zürich

Israelhasser wollten Zürich zum Stillstand bringen

Am Donnerstagabend wollten »propalästinensische« Demonstranten durch die Zürcher Innenstadt ziehen

von Nicole Dreyfus  12.06.2025 Aktualisiert

Bosnien und Herzegowina

Goldschmidt: Boykott von Rabbinertreffen ist »eine Schande«

Die Europäische Rabbinerkonferenz kann nicht in Sarajevo tagen. Grund ist der Boykottaufruf eines Ministers. Der CER-Präsident fordert nun Konsequenzen

von Michael Thaidigsmann  12.06.2025

New York

Weinstein in neuem Prozess wieder verurteilt

Der Schuldspruch gegen den ehemaligen Filmmogul im Jahr 2020 galt als Meilenstein – bis er 2024 überraschend kassiert wurde. Nun hat erneut eine Jury geurteilt, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

 12.06.2025

Belgien

Israelfeindliche Aktivisten stellen Hamas-Terror nach

Bei einem »Widerstandsfestival« in Brüssel wurde der Terror mit einem Theaterstück glorifiziert, es gab Hamas-Dreiecke; und Wassermelonen-Mandalas für Kinder

von Nils Kottmann  09.06.2025

Vatikan

Papst Leo würdigt rumänischen Kardinal und Retter Tausender Juden

Iuliu Hossu könnte ein »Gerechter unter den Völkern« werden

 09.06.2025

Antisemitismus

Rabbiner fordern Schutz nach Angriff bei Paris

Jüdisches Leben müsse endlich sicher möglich sein, so Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt

 09.06.2025

Neue Studie aus den USA

Israelhass an der Uni: »weniger sichtbar, radikaler, gefährlicher«

Eine neue Studie über anti-israelischen Aktivismus an US-Universitäten zeigt eine beängstigende Professionalität und Terrornähe. Aber es gibt auch Hoffnung

von Sophie Albers Ben Chamo  08.06.2025 Aktualisiert

Niederlande

Wer hat die Großeltern verraten?

Die digitale Nutzung eines Archivs zur Kollaboration mit den Nazis wurde zunächst wegen Datenschutz-Bedenken verhindert. Nun soll eine Gesetzesänderung die Öffnung ermöglichen

von Tobias Müller  08.06.2025