Großbritannien

Mehr Angriffe gegen Juden in London nach Terrorwelle in Nahost

Im Stadtteil Stamford Hill im Norden Londons leben viele orthodoxe Juden - sie sind besonders gefährdet. Foto: imago/i Images

Nach der Terrorwelle gegen Israel im Mai hat es auch in der britischen Hauptstadt London deutlich mehr Gewalt gegen Juden gegeben. Die Metropolitan Police verzeichnete im Mai 87 solcher Fälle, wie aus einer Informationsfreiheitsanfrage der Nachrichtenagentur PA hervorgeht, über die diese am Donnerstag berichtete.

Die Zahl liegt mehr als vier Mal höher als der Durchschnitt der vorherigen Monate. Seit Mai 2018 hatte die Zahl sonst immer zwischen sieben und 22 Fällen pro Monat gelegen.

»Wenn es in Israel hochkocht, kocht es hier auch hoch«, erklärt Chaim Hochhauser von einer Nachbarschaftsorganisation im jüdisch geprägten Londoner Stadtteil Stamford Hill.

Die jüdische Gemeinschaft in London sei während dieser Zeit Ziel etlicher rassistisch motivierter Angriffe gewesen, berichtet Hochhauser. So seien Reifen von Autos jüdischer Familien zerschnitten worden und Steine gegen ein jüdisches Zuhause geworfen worden.

»Ein solches Verhalten und der Missbrauch gegenüber einzelnen Personen oder Gruppen hat keinen Platz in unserer Stadt«, erklärte die Metropolitan Police in einem Statement.

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