Twitter

Linda Sarsour und ihr Hass auf Israel

Umstritten: BDS-Unterstützerin und »Israelkritikerin« Linda Sarsour Foto: dpa

Die amerikanische Politaktivistin Linda Sarsour hat ihren vorübergehenden Rückzug von Twitter verkündet. Anfang der Woche hatte die notorische BDS-Unterstützerin und umstrittene »Israelkritikerin« mit einem Retweet eines israelfeindlichen Posts an ihre mehr als 330.000 Follower wieder einmal große Empörung ausgelöst.

Der Tweet bezog sich auf den Einsturz eines Gebäudes in Surfside, Miami, am 24. Juni. In dem Twitter-Beitrag wurde fälschlicherweise suggeriert, die israelische Armee (IDF) sei bei den Versuchen, die Opfer zu bergen, involviert.

»Ich verstehe wirklich nicht, warum sich die IDF an Rettungsversuchen von Menschen beteiligt, die tragischerweise unter Gebäuden in Miami verschüttet wurden. Deren Expertise ist es doch, Gebäude mit Menschen darin zu zerstören, nicht, sie zu retten”, hatte der linke jüdische Aktivist Rafael Shimunov getwittert und damit Entrüstung ausgelöst. Am 5. Juli retweetete Sarsour den Beitrag mit zwei Finger-Symbolen, die man als Empfehlung interpretieren muss. Inzwischen hat sie ihren Tweet gelöscht; Shimunovs Original ist dagegen weiterhin auf Twitter zugänglich.

TERROR Sarsour wurde 1980 in den USA geboren, ihre Eltern waren palästinensische Flüchtlinge aus dem Westjordanland. Im Alter von 17 Jahren wurde sie zwangsverheiratet. Von 2005 bis 2017 war Sarsour die Vorsitzende der Arab American Association of New York. Sie war zudem eine von drei Frauen, die im Januar 2017 den »Women’s March« initiierten, der sich gegen die Amtseinführung von Donald Trump richtete.

Wiederholt hat die BDS-Unterstützerin Sarsour mit Hetze gegen den jüdischen Staat Schlagzeilen gemacht. 2015 nahm sie an einer Demonstration für Muhammad Alan teil, einem Aktivisten der Terrororganisation Islamischer Dschihad, der wegen seiner Beteiligung an einem Selbstmordattentat drei Jahre in einem israelischen Gefängnis einsaß. 2019 sagte sie, Israel basiere auf der Idee, dass Juden allen anderen überlegen seien. Ihrer Popularität schaden die Ausfälle gegen Israel nicht - im Gegenteil. In der US-Linken wird die Aktivistin nach wie vor gefeiert und als »Anti-Trump« sowie »Gesicht des besseren Amerikas« gelobt.

Nachdem die Aktivistin ihren jüngsten Tweet nach heftiger Kritik gelöscht hatte, kündigte sie an, dass sie eine kurze Pause in den sozialen Medien einlegen würde – und fügte statt einer Entschuldigung eine neue Attacke an: »Ich werde in ein paar Tagen zurück sein. Diese [Twitter-]Seite ist ein Ort, an dem jene, welche selbst ohne Moral sind und keine Werte haben, jemandes Tweet hernehmen & behaupten können, bessere Menschen zu sein, ohne dabei die Gräueltaten und Ungerechtigkeiten in Betracht zu ziehen, die sie tagtäglich unterstützen.”

Die Geschäftsführerin der Organisation »Jewish on Campus«, Julia Jassey, war davon nicht beeindruckt. »Ich glaube, was du schreiben wolltest, war: ›Es tut mir leid‹ «, schrieb sie. Ein anderer Kommentator sagte: »Vielleicht war es doch keine so gute Idee, sich öffentlich über die Tragödie in Surfside lustig zu machen.«

Beim Einsturz des Wohngebäudes vor zwei Wochen kamen mindestens 36 Menschen ums Leben, darunter viele Juden. Die tatsächliche Opferzahl könnte allerdings noch ansteigen, da die Bergungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Während sich Linda Sarsour an den Spekulationen über die Anwesenheit israelischer Militärs in Miami beteiligte, zeigte sie gegenüber den Opfern bislang kein Mitleid.

Iberia Airlines

»Free Palestine«-Kritzeleien auf koscheren Mahlzeiten

Jüdische Passagiere bekamen auf einem Flug von Buenos Aires nach Madrid Lebensmittel mit antiisraelischen Botschaften serviert

von Michael Thaidigsmann  05.08.2025

Tourismus

Antisemitismus: Israelische Urlauber meiden Orte in Westeuropa

Der sich verbreitende Antisemitismus verändert das Urlaubsverhalten. Wohin fliegen Juden in den Ferien?

 05.08.2025

Porträt der Woche

Historikerin aus Leidenschaft

Shiran Shasha forscht zu antiken Gärten und sammelt Geld für eine Synagoge auf Kreta

von Gerhard Haase-Hindenberg  03.08.2025

Frankreich

Sie feierte den 7. Oktober - und bekam doch ein Stipendium

Eine 25-jährige Palästinenserin wurde aus Gaza nach Frankreich gebracht, wo sie einen Master-Studiengang absolvieren sollte. Doch dann wurden ihre antisemitischen Posts auf X bekannt

von Michael Thaidigsmann  01.08.2025

Justiz

Jüdische Organisationen fordern von Israel Gesetz gegen weltweiten Antisemitismus

In einem Brief an Justizminister Yariv Levin verlangen sie, das Judenhass und die Verfolgung israelischer Soldaten auch außerhalb Israels unter Strafe gestellt werden

 01.08.2025

Nach Festnahme bei Festival

Belgische Staatsanwälte treten Ermittlungen gegen Israelis ab

Zwei Soldaten waren in Belgien festgenommen und verhört worden, bevor sie wieder frei kamen. Jetzt haben die Ermittler den Fall an den Internationalen Strafgerichtshof übergeben

 31.07.2025

Vor 100 Jahren

Als der Ku-Klux-Klan durch Washington marschierte

Vor 100 Jahren sahen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus anders aus als heute in der Ära Trump: Im August 1925 versammelte sich der Ku-Klux-Klan zu seinem größten Aufmarsch in der US-Hauptstadt Washington

von Konrad Ege  31.07.2025

Jemen

Eine der letzten Jüdinnen Jemens geht nach Israel

Mit Badra Ben Youssef hat ein letztes Mitglied der jüdischen Gemeinschaft den Jemen verlassen. Möglicherweise ist nur noch ein Jude im Land, ein Gefangener der Huthi-Rebellen

 31.07.2025

USA

Von Sammlern und Buchschmugglern

Das YIVO in New York feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit einer Sonderausstellung. Das Institut bewahrt die jiddische Kultur und pflegt ein beeindruckendes Archiv. Ein Besuch

von Jörn Pissowotzki  31.07.2025