Geiseln der Hamas

Youssef und Hamza Ziyadna sollen tot sein

Hamza und Youssef Ziyadna Foto: Bring Them Home Now

Die Hamas-Geiseln Youssef (53) und Hamza Ziyadna (23) sollen tot sein. Angehörige wurden nach eigenen Angaben darüber informiert, dass die Leichname des Vaters und seines Sohnes von der israelischen Armee (IDF) im Gazastreifen geborgen worden seien.

Die IDF bestätigte, die Leiche von Youssef Ziyadna in Rafah entdeckt zu haben, sagte aber in Bezug auf Hamza nur, dass Soldaten Spuren gefunden hätten, die Anlass zu großer Sorge über seinen Gesundheitszustand gäben. Israels Verteidigungsminister Israel Katz wiederum teilte öffentlich mit, dass die Leichen der beiden gefunden worden seien.

Die beduinische Großfamilie Ziyadna (auch al-Ziyadna) stand im Zentrum der Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023: ein Toter, vier Geiseln, ein Held. Der junge beduinische Israeli Hamzah Ziyadna war verheiratet und hinterlässt zwei kleine Kinder.

Er wurde zusammen mit Youssef Ziyadna und zwei weiteren Geschwistern verschleppt. Sein 18-jähriger Bruder Bilal und die 17-jährige Schwester Aisha wurden im November 2023 nach mehr als 50 Tagen Geiselhaft durch ein Abkommen zwischen der Terrororganisation und Israel freigelassen.

Hamza und sein Vater arbeiteten am Morgen des 7. Oktober 2023 im Kuhstall des Kibbuz Holit. Auch Bilal und Aisha hielten sich dort auf. Die Familie lebt in der Beduinenstadt Rahat. Youssef Ziyadna hinterlässt zwei Ehefrauen und 18 Kinder.

Lesen Sie auch

Nach der Freilassung der beiden jüngeren Geschwister berichtete Bilal, dass die Terroristen ihn und seine Familienmitglieder entführt hätten, obwohl sie wussten, dass ihre Opfer Muslime sind. Er habe Angst um alle Geiseln, die noch dort sind. »Ich spüre und weiß, was sie durchmachen.«

Ein Onkel der Teenager, Abdul Ziyadna, hatte in der Nacht vor den Hamas-Massakern am Strand von Zikim am Mittelmeer gecampt. Die Terroristen durchsiebten den schlafenden Mann mit Kugeln. Er war 29 Jahre alt, als er starb.

Lesen Sie auch

Ein anderer Verwandter, der Minibusfahrer Yosef Ziyadna, sollte am Nachmittag des 7. Oktober einige junge Frauen vom Nova-Festival in der Nähe des Gazastreifens abholen. Durch ihre Anrufe wusste der 49-Jährige, in welcher Gefahr sie sich befanden, raste zum Festivalort, packte 31 Menschen in seinen 14-Sitzer und flüchtete durch die Sanddünen, die er gut kannte.

Er wich schwer bewaffneten Terroristen aus und zeigte damit auch anderen Festivalbesuchern den Weg in die Sicherheit. Yosef Ziyadna wurde von Präsident Isaac Herzog mit der Heldenmedaille Israels ausgezeichnet. Beim Nova-Festival ermordeten Hamas-Terroristen am 7. Oktober mehr als 360 zumeist junge Menschen.

Geisel-Deal so nah wie seit Langem nicht mehr

Die tragische Nachricht trifft Israel während eines Momentes der Hoffnung: In Doha sind die Verhandlungen um einen Geisel-Deal so weit fortgeschritten wie seit Langem nicht mehr. Israel hat unbestätigten Berichten zufolge eine Liste mit Namen 34 lebender Geiseln vorgelegt, die in einer ersten Phase freigelassen werden müssten.

Ein Hamas-Vertreter sagte der Deutschen Presse-Agentur, seine Organisation habe dieser Liste noch nicht endgültig zugestimmt. Allerdings: Die Ziyadnas standen nicht auf der Liste. ja

Knesset

Netanjahu ohne Mehrheit

Die ultraorthodoxen Parteien haben die Regierung verlassen. Warum der Fall des Premierministers dennoch nicht unmittelbar bevorsteht

von Sabine Brandes  25.07.2025

Anerkennung Palästinas

Autonomiebehörde begrüßt Frankreichs Entscheidung

PA-Vizepräsident Hussein al-Scheich lobte Emmanuel Macron für den Schritt. Israel kritisiert die geplante Anerkennung

 25.07.2025

Israel

Herzog hofft auf Waffenruhe

Trotz des Abzugs der israelischen und amerikanischen Verhandlungsteams fordert Israels Staatsoberhaupt dazu auf, die Hoffnung nicht fallen zu lassen

 25.07.2025

Diplomatie

»Ein solcher Schritt belohnt Terror«

Israel und die USA kritisieren Präsident Emmanuel Macron scharf für dessen Ankündigung, Frankreich werde Palästina im September anerkennen

 25.07.2025

Israel

Tausende demonstrieren in Tel Aviv für Kriegsende

Unter den Teilnehmern waren auch mehrere Angehörige von Geiseln

 24.07.2025

Verhandlungen

USA: Die Hamas will keine Waffenruhe

Washington zieht sein Verhandlungsteam aus Doha ab

 24.07.2025

Geiseldeal und Waffenruhe

Netanjahu beordert Verhandlungsteam zurück

Die Mitglieder sollen sich mit der Regierung beraten. Es ist unklar, ob der Schritt ein gutes oder schlechtes Zeichen für das Zustandekommen eines Deals ist

 24.07.2025

Interview

»Die Solidarität der Bürger steht auf dem Spiel«

Der Jerusalemer Journalist Yossi Klein Halevi über den Krieg, die Herausforderungen der Demokratie und die Zukunft des Zionismus

 24.07.2025

Krieg in Gaza

Israelische Ärztevereinigung fordert »grundlegende humanitäre Bedingungen«

Vorsitzender Zion Hagay: Die medizinische Versorgung der Zivilbevölkerung muss sichergestellt werden

von Sabine Brandes  24.07.2025