Nachrichten

Preis, Kerzen, Millionäre

Präsident Reuven Rivlin feiert mit Soldaten. Foto: Sabine Brandes

Kondolenz
Die israelische Regierung hat ihr Beileid zum Tod des 41. Präsidenten der USA, George H. W. Bush, ausgedrückt. »Im Namen des israelischen Volkes sende ich unser tiefes Mitgefühl an Familie Bush und die Amerikaner nach dem Tod dieses großartigen amerikanischen Patrioten«, schrieb Regierungschef Benjamin Netanjahu. »Seine weise Führung am Ende des Kalten Krieges hat geholfen, die Welt in einen friedlichen Übergang zu geleiten und dass sich die Demokratie ausgebreitet hat. Die Menschen in Israel werden sich immer an seine Verantwortung für Israels Sicherheit erinnern und seine bedeutende Rolle bei der Befreiung der Juden aus der Sowjetunion sowie an seine Bemühungen während der Madrider Konferenz, Frieden im Nahen Osten zu schaffen.«

Preis
Der arabisch-israelische Ingenieur Hossam Haick von der Wolfson-Fakultät am Technion in Haifa hat in der vergangenen Woche den Preis für Innovation der Europäischen Kommission gewonnen. Haick wurde in Lissabon für seine Erfindung »Sniffphone« geehrt. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das per Nanotechnologie Partikel im Atem des Benutzers analysiert und auf spezielle chronische Krankheiten wie einige Krebsarten, Lungenleiden sowie sogar Frühstadien von neurodegenerativen Erkrankungen »riecht«. In das Sniffphone ist der Mikrochip »NaNose« integriert, den Haick gemeinsam mit dem Mediziner Nir Peled von der Universität Tel Aviv entwickelte.

Gelt
Goldmünzen spielen an Chanukka eine große Rolle. Kinder beispielsweise vernaschen sie als in Folie eingepacktes Schokoladen-Gelt. Passend dazu fanden Archäologen bei Ausgrabungen in Caesarea ein Behältnis aus Bronze mit 24 seltenen Goldmünzen und einem 900 Jahre alten Ohrring. Die Münzen datieren auf das Ende des 11. Jahrhunderts n.d.Z. Ein kleines Chanukkawunder, wie die Wissenschaftler meinen. »Der Fund ist ein stiller Zeuge der blutigen Übernahme der Stadt durch die Kreuzritter«, erläuterte der Chef der Caesarea-Entwicklungsgesellschaft, Michael Karsenti. Die meisten Einwohner wurden damals, im Jahr 1101, von der Armee Balduins I., des Königs der Kreuzritter in Jerusalem, ermordet. Der Fund wird während der Feiertage in einer Sonderausstellung gezeigt. Die Arbeiten werden von der Edmond-de-Rothschild-Stiftung gesponsert.

Kerzen
Ner Rischon, die erste Kerze, die am 25. Kislew an Chanukka entzündet wird, steckte Präsident Reuven Rivlin in diesem Jahr mit ultraorthodoxen Soldaten an. Mit den Worten »Sie sind die Hasmonäer der modernen Zeit, Soldaten, Krieger, gerechte Männer, die die Tora lernen. Das ist ein echtes Chanukkawunder« begrüßte Rivlin die Soldaten in seiner Residenz. Mit dabei waren die Brigaden Givati, die Fallschirmspringer Het, Netzach, Yisrael und Kfir. Derzeit dienen rund 7400 streng religiöse Soldaten in der israelischen Armee. Der Präsident sprach auch die Vielfalt der Männer in Uniform an: »Ich bin beeindruckt von den verschiedenen Strömungen – die Chassidim, Litauer, Sefarden, die alle dienen. Und ich möchte mich für Ihren Dienst für den Staat bedanken.«

Millionäre
Das Geld liegt hier förmlich auf der Straße. Tel Aviv hat es gerade auf Platz sechs der Liste der Weltmetropolen geschafft, in denen die meisten Millionäre leben. Laut dem Bericht der britischen Firma Components Limited UK Electronics leben in der Weißen Stadt am Mittelmeer 35.150 Einwohner, die siebenstellige und höhere Beträge auf ihrem Konto haben. Damit ist die Stadt reicher als beispielsweise München, New York, Miami oder London. Noch besser betucht als Tel Aviv ist Genf, gefolgt von Monaco, San Francisco, Zürich und Paris. Jerusalem schaffte es nur auf Platz 32.

Menschenhandel
Der Staat Israel zeichnet Organisationen und Persönlichkeiten aus, die sich im Kampf gegen Menschenhandel engagieren. Präsident Reuven Rivlin ehrte jetzt das Nationale Zentrum für die Behandlung von Überlebenden des Menschenhandels und den leitenden Aufsichtsbeamten der Polizei, Roni Kayam, für seinen Einsatz bei der Anwendung des Gesetzes und der Identifizierung von Opfern. »Wir dürfen nicht den Krieg vergessen, den wir führen müssen, um diese Gewalt zu beenden«, so Rivlin. »Es gibt viele Fronten, und wir brauchen nichts Geringeres als eine Revolution. Als Individuen, als Volk, als Gesellschaft und als Staat dürfen wir Menschenhandel nicht unterstützen. Wir dürfen unsere Augen vor dieser Gewalt nicht verschließen.«

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Nachrichten

Charedim, Ehrendoktor, Razzia

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes, Sophie Albers Ben Chamo  06.11.2025

Geisel-Freilassung

Bundespräsident hofft, dass Itay Chens Angehörige Trost finden

Die Terroristen der Hamas hatten den Leichnam des Deutsch-Israelis am Dienstag übergeben

 06.11.2025

Israel

Hamas übergibt Leichnam von Joshua Luito Mollel

Die Terroristen der Hamas hatten die sterblichen Überreste am Mittwochabend an das Rote Kreuz übergeben

 06.11.2025