Nachrichten

Pelikane, Besuch, Würdigung

Machen Zwischenstopp in Israel: Pelikane Foto: Flash 90

Pelikane
Anwohner haben in den vergangenen Tagen über riesige Schwärme von Zugvögeln über Israel berichtet. Die gefiederten Gäste machen sich nach der Überwinterung in Afrika langsam wieder auf die Rückreise nach Europa. Yoav Perlman, Direktor des ornithologischen Zentrums der Gesellschaft für Naturschutz in Israel (SPNI), erklärte, dass das beeindruckende Phänomen oft aus Schwärmen bestehe, die über nahe gelegenen Wasserreservoirs aufsteigen und allmählich an Höhe gewinnen. »Diese Tage sind wichtige Migrationstage, insbesondere für Pelikane, über dem israelischen Himmel und entlang der Küstenebene«, führte er aus. »Im Laufe der kommenden Tage erwarten wir, dass weitere Schwärme über uns hinwegfliegen. Wir wünschen ihnen eine gute Reise und hoffen, sie im nächsten Herbst gesund und munter wiederzusehen.«

Besuch
Teilnehmer der Kundgebung auf dem Platz der Geiseln in Tel Aviv waren sicher verwundert. Am vergangenen Samstagabend hatte sich eine ganz besondere Gruppe unter die Anwesenden gemischt: eine Delegation aus einem der antiisraelischsten Länder überhaupt – Pakistan. Dieses Land mit 223 Millionen Einwohnern vertritt eine so feindselige Haltung gegenüber Israel, dass in den Pässen steht, sie seien »in allen Ländern außer Israel gültig«. Bis heute gibt es keine offiziellen Beziehungen zwischen den Staaten. Dennoch legten zehn pakistanische Journalisten und Forscher, darunter zwei Frauen, diese Pässe bei der Einreise vor. Sie hatten eine Einladung von »Sharaka« angenommen, einer Organisation, die sich für die Stärkung der Verbindungen zwischen Israel und südasiatischen Ländern einsetzt. Zum Schutz der Delegationsmitglieder wurden ihre Pässe nicht abgestempelt und Berichte über ihren Besuch erst nach der sicheren Heimkehr erlaubt. Der Journalist Qaisar Abbas antwortete auf die Frage, ob er Repressalien befürchte: »Als Journalisten sind wir überall auf der Suche nach Information und Wahrheit. Es geht nicht nur um Israel, sondern um die ganze Welt. Diese Suche nach Wissen hat uns hergeführt.«

Anerkennung
Das Sicherheitskabinett hat beschlossen, 13 sogenannte »Viertel« bestehender Siedlungen im Westjordanland von ihrer »Muttersiedlung« abzuspalten und sie so in unabhängige Siedlungen umzuwandeln. Der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich, der die Entscheidung in seiner zusätzlichen Funktion als Minister im Verteidigungsministerium vorangetrieben hatte, bezeichnete den Schritt als »wichtig auf dem Weg zur faktischen israelischen Souveränität« über das Westjordanland. Die betreffenden »Viertel« wurden vor vielen Jahren als illegale Siedlungsaußenposten errichtet, also ohne formelle Zustimmung des Kabinetts. Einige der Außenposten wurden von der Regierung rückwirkend legalisiert. Dabei waren Baupläne für ein neues »Viertel« für eine bereits autorisierte Siedlung am Standort des illegalen Außenpostens genehmigt worden, obwohl dieser Außenposten mehrere Kilometer entfernt lag.

Pager
US-Senator John Fetterman ist begeistert gewesen von der Operation im September 2024, bei der die Pager von Mitgliedern der Terrormiliz Hisbollah explodierten. Bei einem Besuch in Israel hat ihm Premier Benjamin Netanjahu nun einen solchen als Gastgeschenk überreicht – natürlich ohne Sprengsatz. Der Senator aus Pennsylvania schenkte dem Ministerpräsidenten im Gegenzug einen gerahmten Zeitungsartikel über eine Initiative in Philadelphia zum Gedenken an Netanjahus Bruder, Yoni, der 1976 bei der Geiselbefreiungsoperation Entebbe ums Leben gekommen war. Die Brüder und ihre Eltern hatten Ende der 50er- und Mitte der 60er-Jahre eine Weile außerhalb Philadelphias gelebt.

Währung
Während sich die innenpolitische Lage in Israel wieder verschärft und Raketenalarme angesichts der neuerlichen Kämpfe im Gazastreifen fast täglich schrillen, notierte der Schekel am Montag gegenüber dem Dollar auf dem niedrigsten Stand seit fünf Monaten. Auch die Tel Aviver Börse verzeichnet einen starken Kursrückgang. Die Ereignisse sorgen für erhöhte Unsicherheit am israelischen Markt und führten zu einem Anstieg der israelischen Risikoprämie. Rafi Gozlan, Chefökonom von IBI Investment, erklärte im Wirtschaftsmagazin »Globes«: »Der lokale Markt befindet sich im Umbruch: Er schwankt von einer Situation des Waffenstillstands und der möglichen Normalisierung mit Saudi-Arabien hin zu einer Situation, in der der Krieg und die geplante Justizreform wieder aufgenommen werden.«

Knesset

Umfrage: Netanjahu-Regierung ohne Mehrheit

Im Herbst 2026 wählen die Israelis ein neues Parlament. Laut einer Meinungsumfrage liegen die Parteien der amtierenden Koalition weit hinter der Opposition

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Israel

Zahl der Verkehrstoten steigt

Die Statistik verzeichnet mehr Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang denn je

 19.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Jerusalem

Israel schließt 30-Milliarden-Deal mit Ägypten

Das Geschäft mit Ägypten soll die Position des jüdischen Staates als Energielieferant stärken. Was steckt hinter dem Abkommen?

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025