Lapid an Palästinenser

»Es gibt auch einen anderen Weg«

Weist die Bewohner des Gazastreifens auf eine bessere Zukunft hin: Israels Ministerpräsident Yair Lapid Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Israels Ministerpräsident Yair Lapid hat die Bevölkerung im Gazastreifen aufgerufen, den Weg der friedlichen Koexistenz mit Israel zu wählen. In seiner ersten öffentlichen Ansprache nach dem Ende der Militäroperation »Morgengrauen« sagte Lapid am Montag in einer Ansprache:  »Ich möchte mich von hier aus an die Bewohner des Gazastreifens wenden und ihnen sagen: Es gibt auch einen anderen Weg. Wir wissen uns vor jenen zu schützen, die uns bedrohen. Aber wir bieten jedem, der friedlich an unserer Seite leben möchte, Arbeit, einen Lebensunterhalt und ein Leben in Würde an.«

ZUKUNFT Der Ministerpräsident sprach vom Verteidigungsministerium in Tel Aviv aus, seine Rede wurde live im Fernsehen übertragen. Lapid empfahl den Palästinensern, den Weg der Abraham-Abkommen zu gehen und auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Israel zu bauen. »Sie haben die Wahl, Sie entscheiden über Ihre Zukunft«, so der Premier in seiner Botschaft.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Gazastreifen wird seit 2007 von der islamistischen Terrororganisation Hamas kontrolliert, die jedoch im Gegensatz zu früheren Gaza-Konflikten nicht in die jüngsten Kämpfe mit Israel eingriff. Diese wurden von der Organisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PID) geführt, einer vom Iran finanzierten Terrorgruppe, die zwar kleiner ist als die Hamas, aber von Teheran mit Raketen beliefert wird.

Mehr als 1100 Geschosse wurden vom PID zwischen Freitag und Sonntagabend abgefeuert. Nur wenige landeten tatsächlich auf israelischem Gebiet.

Die meisten Raketen - mehr als 95 Prozent - wurden vom Luftabwehrsystem Iron Dome unschädlich gemacht, rund ein Fünftel landete im Gazastreifen selbst. 44 Palästinenser kamen Angaben der Hamas zufolge ums Leben, laut israelischem Militärs sowie der Nachrichtenagentur »Associated Press« kam mindestens ein Drittel der palästinensischen Opfer in Gaza durch PID-Geschosse zu Schaden.

GRENZÖFFNUNG Israel öffnete am Montag wieder den wichtigsten Grenzübergang zu der Küstenenklave, in der zwei Millionen Menschen leben. Rund 14.000 Arbeiter aus dem Gazastreifen haben eine Arbeitserlaubnis in Israel und passieren täglich einen der Kontrollpunkte. Auch das einzige Kraftwerk in dem Palästinensergebiet nahm am Montag seinen Betrieb wieder auf.

Unterdessen hat das israelische Militär bei einem Einsatz im Westjordanland ein führendes Mitglied der Terrororganisation Al-Aksa-Brigaden getötet. Ibrahim al-Nablusi sei für eine Reihe von Anschlägen auf israelische Soldaten in der Gegend verantwortlich gewesen, teilten der Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie das Militär übereinstimmend mit.

Bei der versuchten Festnahme seien auch Sprengsätze und weitere Waffen gefunden worden. Zudem sei ein weiteres Mitglied getötet worden. Die Al-Aksa-Brigaden sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. mth/dpa

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025

Jerusalem

Israel will Armeesender schließen - Protest der Opposition

Ist die angestrebte Schließung nur der Anfang? Vor der Wahl im kommenden Jahr sieht der Oppositionschef die Meinungsfreiheit in Gefahr

 22.12.2025

7. Oktober

Netanjahu soll Untersuchungskommission auswählen

Scharfe Kritik am neuen Gesetzesvorschlag zu den israelischen Versäumnissen vor dem verheerenden Hamas-Massaker

von Sabine Brandes  22.12.2025

Internet

Völkermord-Vorwurf in Wikipedia-Eintrag zu Israel als Fakt dargestellt

In der Enzyklopädie heißt es ausdrücklich, Israel begehe einen Genozid an den Palästinensern. Die deutsche Version ist ebenfalls parteiisch

 22.12.2025

Gedenken

Die letzte Kerze für die letzte Geisel

»Wo ist unser Rani«, rufen die Angehörigen von Ran Gvili verzweifelt und fordern die Rückführung seiner Leiche

von Sabine Brandes  22.12.2025

Medienbericht

Israel soll die USA vor erneuten Angriffen des Iran gewarnt haben

Die Wahrscheinlichkeit dafür soll unter 50 Prozent liegen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will derweil Präsident Donald Trump militärische Handlungsoptionen präsentieren

 22.12.2025

Tel Aviv

Lindsey Graham fordert Erhöhung des Drucks auf die Hamas

Der Senator sagt, die Regierungen in Washington und Jerusalem müssten der palästinensischen Terrororganisation ein Ultimatum setzen und damit drohen, »Israel auf sie loszulassen«, falls es keine Bewegung gebe

 22.12.2025

Tel Aviv

6. Oktober 2023: Armee ignorierte Geheimdienst-Infos über bevorstehenden Terrorangriff

Am Vorabend des Hamas-Massakers vom 7. Oktober haben die IDF laut KAN einen Warnhinweis erhalten, diesen jedoch nicht als akute Bedrohung eingestuft

 22.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert