Israel

Kurz gemeldet

Die gebürtige Israelin Natalie Portman zählt zu Hollywoods Top Stars Foto: Flash 90

Absage
Die israelisch-amerikanische Schauspielerin Natalie Portman hat mit ihrer Ankündigung, nicht zur Verleihung des »Genesis«-Preises nach Israel zu kommen, für eine heftige Diskussion im Land gesorgt. In einer Erklärung der Genesis Prize Foundation hieß es, man sei »ausgesprochen traurig« über diesen Schritt und werde die Zeremonie im Juni daraufhin absagen. Portman hatte zunächst gesagt, sie fühle sich »aufgrund der jüngsten Ereignisse in Israel« nicht gut dabei. Später erklärte die Schauspielerin in den sozialen Medien, sie wolle nicht an der Zeremonie teilnehmen, weil auch Premierminister Benjamin Netanjahu eine Rede bei der Veranstaltung halten werde und sie »Netanjahu nicht bestätigen« möchte. Portman stellte jedoch klar, dass sie nicht die BDS-Bewegung unterstütze. Viele israelische Regierungsmitglieder kritisierten die in Jerusalem geborene Schauspielerin scharf. Ruth Bader Ginsburg, Richterin am Obersten Gerichtshof der USA und eine ausgesprochene Kritikerin von US-Präsident Donald Trump, wird weiterhin zur Verleihung des sogenannten jüdischen Nobelpreises erwartet. Die 85-Jährige wird für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Anschlag
Ein Elektroingenieur aus dem Gazastreifen ist in Malaysia erschossen worden. Fadi Albatsh wurde laut Ermittlungen am vergangenen Samstag in den frühen Morgenstunden von zwei Angreifern auf einem Motorrad attackiert. Albatsh war Dozent am »British Malaysian Institute« der Universität von Kuala Lumpur. Die Hamas erklärte, dass eines ihrer »loyalsten Mitglieder« getötet worden sei. Der Tote war ein Verwandter des ranghohen Hamas-Offiziellen, Khaled Albatsh. Dieser beschuldigte den israelischen Geheimdienst Mossad, den Anschlag verübt zu haben, und forderte die Behörden in dem Land auf, eine Untersuchung einzuleiten. Die Polizei gab bereits an, dass es sich bei den Angreifern um »weiße Männer mit europäischen Gesichtszügen« handeln soll.

Gewalt
Vier Palästinenser sind am Freitag nach Information des Gesundheitsministeriums in Gaza bei Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee getötet worden. Die gewalttätigen Ausschreitungen am Grenzzaun zwischen Gaza und Israel dauern bereits seit vier Wochen an. Dieses Mal demonstrierten etwa 3000 Menschen. Sie zündeten Reifen an, warfen Steine und schickten Brandbomben über die Grenze. Unter den Toten ist auch der 15-jährige Mohammed Ayoub. Der Tod des Teenagers rief Entsetzen im In- und Ausland hervor und stellte den Einsatz von scharfer Munition gegen die Demonstranten infrage. Die Europäische Union forderte eine vollständige Untersuchung der Todesumstände Ayoubs und der drei anderen Personen. »Während wir erneut Tote beklagen müssen, ruft die EU die IDF dazu auf, den Einsatz von tödlichen Waffen gegen unbewaffnete Protestierende zu unterlassen. Wie wir bereits mehrfach erklärten, muss es Priorität haben, jede weitere Eskalation und den Verlust von Leben zu vermeiden.« Der amerikanische Nahost-Gesandte Jason Greenblatt rief die Palästinenser auf, nicht auf den Tod des 15-Jährigen zu reagieren, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sagte unterdessen, dass die alleinige Schuld bei der Hamas liege. Denn die setze Frauen und Kinder als Schutzschilde ein, um Terroranschläge in Israel zu verüben.

Iran
Der Iran droht weiterhin mit der »Zerstörung Israels«. Am Freitag sagte der stellvertretende Chef der Revolutionsgarden, Brigadegeneral Hossein Salami, dass »der Finger am Abzug liegt und die Raketen abschussbereit sind. In dem Moment, in dem der Feind etwas gegen uns unternimmt, werden wir sie abschießen«. Israel wisse, dass es verwundbar sei. »Es ist von jeder Seite umgeben und hat keine Möglichkeit zu fliehen, außer ins Meer«, so der Iraner. Angeblich seien die Amerikaner in Syrien durch die iranischen Kräfte geschlagen worden, ergänzte Salami. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu reagierte prompt und meinte, dass man sich seiner Macht sehr wohl bewusst sei und sich selbst schützen könne. »Israels Soldaten sind auf jegliche Entwicklung vorbereitet und werden jeden bekämpfen, der uns schaden will. Wir haben keine Angst vor dem Preis, den wir dafür zahlen müssen.«

Anschuldigung
Sie fordern, dass der »Crime Minister« seinen Hut nimmt: Rund 4000 Israelis demonstrierten am Samstagabend in Tel Aviv gegen die Korruption und geplanten Beschränkungen des Obersten Gerichtshofes durch die Regierung. »Hände weg vom Gerichtshof«, stand ebenfalls auf einigen Schildern. Die Regierung arbeitet derzeit Gesetzesvorschläge aus, die den Einfluss der Richter massiv beschneiden würden. Oppositionspolitiker sind der Auffassung, dass Netanjahu und seine Koalition damit die Demokratie weiter unterminieren wollen. Auf dem Rabinplatz vor der Stadtverwaltung riefen die Demonstranten: »Bibi – Time›s up!« und »Bibi, geh nach Hause!« In Jerusalem protestierten einige Hundert vor dem Obersten Gerichtshofes gegen die Einmischung der rechtsgerichteten Regierung in dessen Entscheidungen.

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