Israel

Kurz gemeldet

Haben einen Kompromiss erreicht: Naftali Bennett und Benjamin Netanjahu Foto: Flash 90

Geeinigt
Es sieht so aus, als wäre die Regierungskrise beigelegt. Regierungschef Benjamin Netanjahu und Bildungsminister Naftali Bennett vom Jüdischen Haus haben einen Kompromiss erreicht, der das Gezerre um die illegale Siedlung Amona beenden könnte. Auch ermögliche er es, den höchst umstrittenen Gesetzesvorschlag, sogenannte Hilltops auf palästinensischem Gebiet im Nachhinein zu legalisieren, durchzudrücken, meinen Experten. Der Paragraf Nummer sieben würde aus dem Entwurf gestrichen, die Bewohner von Amona »müssten einige Hundert Meter weiter entfernt siedeln«, so die Erklärung, »doch sie bleiben auf dem Hügel«. Der jedoch liegt auf Privatgelände, das Palästinensern gehört. Die waren sogar vor den Obersten Gerichtshof gezogen – und der hatte ihnen recht gegeben. Die Demolierung von Amona ist für den 25. Dezember angeordnet. Zum wiederholten Mal hat Netanjahu jetzt um eine 30-tägige Verlängerung der Frist gebeten. Extreme Siedlervereinigungen haben im Falle einer Räumung bereits gewalttätigen Widerstand angekündigt.

Umstritten
Der Fall Ofek Buchris kommt zu einem Ende. Der Brigadegeneral der israelischen Armee war wegen des Verdachts der Vergewaltigung, Sodomie und weiterer sexueller Übergriffe gegen Untergebene vom Militärgericht angeklagt worden. Doch jetzt unterzeichneten er und die Anklage eine Vereinbarung im Strafprozess. Darin gab Buchris zu, eine verbotene sexuelle Beziehung zu einer Untergebenen gehabt zu haben, Vergewaltigung indes wird nicht erwähnt. Es wird davon ausgegangen, dass der Angeklagte auf diese Weise einer Gefängnisstrafe entgehen wird. Vor allem Frauenrechtlerinnen beklagen, dass die Wahrheit unter den Teppich gekehrt und die Stellung der Frau in der Armee geschwächt wird. »Wieder kommt ein Vergewaltiger ungestraft davon«, lautet das Motto. Doch der Chef der Streitkräfte, Gadi Eizenkot, machte nach der Verkündigung deutlich: »Ich werde auch weiterhin keinerlei Toleranz für Übergriffe oder sexuelle Nötigung in der IDF zeigen.« Außerdem ließ er durchblicken, dass Buchris weder aktiven noch Reservedienst leisten dürfe.

Kritisiert
Der Spitzenkandidat für den Vorsitz der Demokraten in den USA, Keith Ellison, wird dieser Tage in Israel heftig kritisiert. Ihm werden antisemitische und Anti-Israel-Ressentiments vorgeworfen. Besonders Chaim Saban, israelischer Milliardär und Geschäftsmann in den USA, erklärte während des Saban-Forums, »Ellison wäre eine Katastrophe für das Verhältnis zwischen der jüdisch-amerikanischen Gemeinde und der demokratischen Partei«. Die Knessetabgeordnete der linken Partei Meretz, Tamar Zandberg, indes eilte dem Politiker zu Hilfe: »Ich kann persönlich bestätigen, dass Ellisons Einstellungen zu Israel so sind wie seine übrigen: progressiv, auf Frieden, Gerechtigkeit und Gleichheit ausgerichtet und gegen jegliche Form von Rassismus, Antisemitismus sowie Chauvinismus.« Zandberg schrieb auf ihrer Facebook-Seite, sie finde es beängstigend und grotesk, dass »die Vorwürfe des Antisemitismus gegen Ellison gerade von jenen aufgebracht wurden, die willens sind, Nazi-Handzeichen und die Wiedergeburt des Ku-Klux-Klans zu entschuldigen«.

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Jerusalem

Israel schließt 30-Milliarden-Deal mit Ägypten

Das Geschäft mit Ägypten soll die Position des jüdischen Staates als Energielieferant stärken. Was steckt hinter dem Abkommen?

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025