Terror

»Für immer in unserer Erinnerung«

Der Schock, die Trauer und die Fassungslosigkeit über die Ermordung des israelischen Familienvaters und Aktivisten Ari Fuld am Sonntag waren groß. Nun haben Tausende von Menschen in der Nacht zum Montag bei der Beisetzung von Fuld Abschied genommen.

Der vierfache Familienvater war am Sonntagmittag von einem 17-jährigen Palästinenser an der Gusch-Etzion-Kreuzung im Westjordanland bei einer Messerattacke erstochen worden. Anders als oft üblich hat sich bislang noch keine Terrororganisation für den Mord verantwortlich erklärt; die Hamas im Gazastreifen begrüßte den Terroranschlag jedoch.

Rettungskräfte Der Attentäter Yusuf Ali Jabarin, der mit seinen Eltern in der Nähe von Hebron lebt, hatte sein Opfer in den Rücken gestochen. Fuld konnte noch auf den Angreifer schießen, brach dann jedoch zusammen und starb nach Angaben von Rettungskräften kurz darauf im Krankenhaus Schaare Zedek in Jerusalem. Er war 45 Jahre alt.

Fuld, der ursprünglich aus den USA stammte und mit seiner Familie in der Siedlung Efrat lebte, war ein bekannter pro-israelischer Aktivist. Vor allem schrieb er in einem Blog gegen die Aktivitäten der BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions).

Seine Frau Miriam sagte auf der Beerdigung: »Du warst ein guter Mann. Doch du bist immer zur Gefahr hingelaufen, nie vor ihr weg. Ich weiß nicht, wie das Leben ohne dich weitergehen soll.« Sein Vater Yonah Fuld erzählte, dass die Familie nach dem Attentat Tausende von Beileidsbekundungen erhalten hat. »Darunter sogar aus Saudi-Arabien.«

Netanjahu Trotz der späten Stunde waren auch mehrere Minister und Knessetabgeordnete zur Beerdigung gekommen. Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte anschließend: »Ich habe die Familie und Ari Fuld kennengelernt und sie im Namen der gesamten Nation umarmt. Wir leben wegen Helden wie ihm. Wir werden ihn für immer in unserer Erinnerung behalten.«

David Friedman, Botschafter der Vereinigten Staaten in Israel, erklärte auf Twitter, die USA trauerten um einen ihrer Bürger, der brutal von einem »palästinensischen Terroristen« ermordet worden sei.

Die Palästinensische Autonomiebehörde meldete, die Eltern des Terroristen hätten die Behörden zuvor über die Gefahr informiert, dass ihr Sohn einen Anschlag plane. Der Vater habe angeblich nur berichtet, dass sein Sohn weggelaufen sei. Doch die Mutter sei zu dem israelischen Stützpunkt Meitar im südlichen Westjordanland gegangen und habe die dort stationierten Soldaten über das Vorhaben ihres Sohnes informiert. Allerdings konnte sie keine Angaben machen, wo der Anschlag stattfinden sollte, gab die Armee an.

Die Hamas erklärte, der Angriff habe wieder einmal die »Entschlossenheit des palästinensischen Volkes« gezeigt, »seinen legitimen Kampf mit allen Formen des Widerstands gegen die Besatzung fortzusetzen«.

Gazastreifen

Ministerpräsident Netanjahu ordnet »intensive Angriffe« an

Der Regierungschef reagiert damit auf mehrmalige Brüche der Waffenruhe und des Geiseldeals durch die Terroristen der Hamas

 28.10.2025

Nachrichten

Kiosk, Kandidatur, Lebenserwartung

Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  28.10.2025

Gazastreifen

Hamas inszenierte Geisel-Fund und will neuen Leichnam übergeben

Die israelische Armee veröffentlicht ein Drohnenvideo, das den Täuschungsversuch der Terroristen zeigen soll

 28.10.2025

Geiseldeal

Hamas übergab Leichenteile von Ofir Tzarfati

Bereits im Dezember 2023 hatten israelische Soldaten sterbliche Überreste des 27-Jährigen im Gazastreifen entdeckt

 28.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Tel Aviv

Berichte: Übergebene Leiche ist keine vermisste Hamas-Geisel

Im Rahmen eines Gaza-Deals muss die Hamas die sterblichen Überreste von 28 Geiseln herausgeben. Bei einer Leiche, die sie jüngst übergeben hat, handelt es sich offenbar nicht um eine noch verschleppte tote Geisel

 28.10.2025

Tel Aviv

WHO wollte Israel mit »Hungersnot«-Begriff gezielt unter Druck setzen

»Die Schuld stand fest, und dann wurde versucht, sie nachträglich zu belegen. Das ist nicht normal«, sagt der WHO-Vertreter Michel Thieren

 28.10.2025

Kommentar

Politisches Versagen: Der Israelhasser Benjamin Idriz soll den Thomas-Dehler-Preis erhalten

Wer wie der Imam den 7. Oktober für seine Diffamierung des jüdischen Staates und der jüdischen Gemeinschaft instrumentalisiert, ist eines Preises unwürdig

von Saba Farzan  28.10.2025

Terror

Hamas übergibt weitere Leiche

Im Rahmen eines Waffenruhe-Abkommens müssen die Islamisten insgesamt 28 tote Geiseln übergeben. Nun sind noch mindestens 12 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen

 27.10.2025