Meinung

Francesca Albanese: Auf antisemitischen Abwegen

Foto: Gregor Matthias Zielke

Meinung

Francesca Albanese: Auf antisemitischen Abwegen

Bei der Italienerin handelt es sich nicht um eine ausgewogene, faire und objektive Fachfrau, sondern um eine flammende Judenhasserin

von Daniel Neumann  18.06.2024 18:07 Uhr

Bigotterie sind Juden gewöhnt. Voreingenommenheit auch. Und Hass erst recht. 

Und trotzdem verschlägt es einem immer wieder die Sprache, wenn man in Echtzeit erlebt, wie Repräsentanten der Vereinten Nationen Israel ins Visier nehmen. Trotzdem raubt es einem schier den Atem, wenn man mit ansieht, wie skrupellos Fakten verdreht und Lügen verbreitet werden, um Israel zu verleumden und zu dämonisieren.

Das jüngste Beispiel lieferte Francesca Albanese, die Sonderberichterstatterin der UN für die »besetzten Gebiete Palästinas«. Wobei bereits ihr Titel Programm ist und sie sich schon in der Vergangenheit (völlig zurecht) Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt sah.

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Während am 8. Juni ganz Israel vor Freude weinte, weil es der Israelischen Armee gelungen war, bei einer hochriskanten Befreiungsaktion vier Geiseln zu retten, die am 7. Oktober 2023 von den Terroristen der Hamas verschleppt worden waren und zuletzt in Privatwohnungen in Gaza gefangen gehalten wurden, schrieb Albanese auf X: »Erleichtert, dass vier Geiseln freigelassen worden sind. Dies hätte nicht auf Kosten von mindestens 200 Palästinensern, darunter Kinder, geschehen dürfen, die von Israel und angeblich ausländischen Soldaten getötet und über 400 verletzt wurden, während sie sich auf perfide Weise in einem Hilfstransporter versteckten. Dies ist ›humanitäre Tarnung‹ auf einer anderen Ebene. Israel hat Geiseln benutzt, um das Töten, Verletzen, Verstümmeln, Aushungern und Traumatisieren von Palästinensern in Gaza zu legitimieren. Und das bei zunehmender Gewalt gegen Palästinenser in den übrigen besetzten Gebieten und in Israel. Israel hätte schon vor 8 Monaten, als der erste Waffenstillstand und Geiselaustausch auf dem Tisch lag, alle Geiseln lebend und unversehrt befreien können. Doch Israel weigerte sich, um den Gazastreifen und die Palästinenser als Volk weiter zu zerstören. Dies sind völkermörderische Absichten, die in die Tat umgesetzt werden. Glasklar!« 

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Alleine die Formulierung, wonach die Geiseln »freigelassen« worden seien, macht deutlich, worum es Albanese geht. Um eine Täter-Opfer-Umkehr, wie sie im Buche steht. 

Denn natürlich weiß sie, dass die Geiseln nicht aus Großmut oder Menschlichkeit »freigelassen« wurden, sondern in einer lang geplanten, hochriskanten und von massivem Widerstand von Hamas-Terroristen in dem dicht besiedelten Gebiet begleiteten Militäroperation von der IDF befreit wurden. Das einige Geiseln dabei in dem Haus eines Journalisten gefangen gehalten wurden, scheint zwar niemanden zu irritieren, wirft aber gleichwohl wieder einmal die Frage auf, wie eng die Verbindung zwischen palästinensischer Zivilbevölkerung und der Hamas tatsächlich ist. Und wie weit die Unterstützung der Terroristen unter den Palästinensern reicht. Und wie glaubwürdig die Berichterstattung der dortigen Journalisten ist.

Wie dem auch sei: Der Rest ihres Statements steht der rhetorischen Strategie, deren Ton bereits mit den ersten Worten gesetzt wurde, jedenfalls in nichts nach. Die Nutzung eines Hilfstransporters auf »perfide Weise« und die Behauptung, dass Israel im Grunde von Anfang an nichts anderes im Sinn hatte, als möglichst viele Palästinenser auf möglichst grausame Art und Weise zu töten und das palästinensische Volk zu zerstören, beweisen einmal mehr, dass man es bei der UN-Sonderberichterstatterin nicht mit einer ausgewogenen, fairen und objektiven Fachfrau zu tun hat, sondern mit einer flammenden Antisemitin.

Nur zur Erinnerung: Wenn Israel mit doppelten Standards gemessen wird, es dämonisiert oder delegitimiert wird, dann haben wir es nicht mehr mit legitimer Kritik zu tun, sondern mit Judenhass. Israel hat unmittelbar nach dem 7. Oktober zwei Ziele ausgegeben, an denen sich bis heute nichts geändert hat: die Geiseln nach Hause zu holen und die Hamas zu zerstören. Und dafür operieren sie in Gaza unter alptraumhaften Umständen und mit hohem Risiko für die eigenen Soldaten, in dichtbesiedeltem Gebiet und oft im Häuserkampf gegen einen Gegner, der die eigene Zivilbevölkerung als Schutzschild missbraucht und unvermeidliche zivile Opfer für Propagandazwecke instrumentalisiert.

Nicht nur deswegen, sondern auch weil hunderttausende Israelis wegen des fortwährenden Raketenbeschusses in Süd- und Nordisrael nach dem 7. Oktober evakuiert wurden und als Flüchtlinge im eigenen Land leben, würde Israel diesen Alptraum lieber heute als morgen beenden.

Deshalb: Würden die verbliebenen Geiseln freigelassen und würde sich die Hamas ergeben und entwaffnen lassen, wäre der Krieg vorbei. Von heute auf morgen. Würde Israel dagegen die Waffen niederlegen, wissen wir, was passieren würde.

Einen grausamen Vorgeschmack haben wir am 7. Oktober 2023 bekommen. Das diese einfache Wahrheit Francesca Albanese so wenig beeindruckt, wie den Generalsekretär der UN, Antonio Guterres, der die IDF gerade mit so mancher Terrororganisation auf die »Schwarze Liste« setzen ließ, lässt nur einen Schluss zu. Und der lässt für die Zukunft der Vereinten Nationen so wenig Gutes erahnen wie für Israel. 

Aber eigentlich ist das auch nichts Neues, oder?

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