Nachrichten

Band, Klima, Kriminelle

Sänger Adam Levine unterwegs in Jerusalem Foto: Flash 90

Nachrichten

Band, Klima, Kriminelle

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  12.05.2022 09:30 Uhr

Band
Adam Levine, dem Sänger der US-amerikanischen Popband Maroon 5, gefällt Tel Aviv. Auf dem Balkon seines Hotels filmte er ein Video von sich – mit freiem und tätowiertem Oberkörper – und sang ein Loblied auf die israelische Metropole am Mittelmeer. »Also, wir kamen gegen vier Uhr morgens in Tel Aviv an und sind jetzt hier. Es ist noch schöner, als ich es mir vorgestellt hatte. Super aufgeregt. Speziell. Großartig. Wir lieben es«, flötete Levine. Die Band gab zwei Konzerte in der Stadt. Am Sonntag zuvor wurde Levine, der jüdisch ist, beim Besuch der Kotel in Jerusalem fotografiert.

Klima
Die Regierung in Jerusalem verabschiedete am Wochenbeginn ihr erstes Klimagesetz. Umweltschutzministerin Tamar Zandberg nannte es eine »dramatische Phase« im Kampf gegen den Klimawandel. Der Entwurf soll die israelische Regierung dazu verpflichten, die Emissionen der globalen Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrzehnts um mindestens 27 Prozent zu senken und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Der Ministerausschuss unterstützte das Gesetz einstimmig. Jetzt geht es zur endgültigen Abstimmung in die Knesset. Außenminister Yair Lapid, der ebenfalls auf das Gesetz drängte, twitterte: »Wir haben es versprochen, und wir haben geliefert.«

Wal
Forscher von Israels führender Schule für Meereswissenschaften der Universität Haifa haben im April einen Pottwal vor der Küste des Landes gesichtet. Es ist der erste Wal, der in heimischen Gewässern katalogisiert wurde, was ihm den Spitznamen »erster israelischer Wal« einbrachte. Doktorandin Kim Kobo fotografierte den Schwanz des Meeresriesen beim Abtauchen, der jetzt nach ihr benannt ist. Denn dank der einzigartigen Narben und Muster, die als eine Art »Fingerabdruck« fungieren, fand man heraus, dass der Wal in keinem anderen Land katalogisiert war.

Kriminelle
Die Polizei hat einen kriminellen Attentatsversuch vereitelt. Beamte entschärften einen »großen Sprengsatz«, der an einem Fahrzeug befestigt war. In einer Erklärung hieß es, dass Behörden davon ausgehen, »eine große Katastrophe verhindert zu haben«, denn bei der Größe der Bombe hätten unschuldige Passanten getötet oder verletzt werden können. Das beabsichtigte Ziel sei ein Einwohner von Aschdod gewesen. Verschiedene südliche Küstenstädte stehen im Mittelpunkt eines eskalierenden Revierkampfes zwischen kriminellen Banden. Die Nachrichtenseite »Walla« schrieb, das Fahrzeug gehöre einem Mitarbeiter des Unterweltbosses Shalom Domrani. Im Februar wurde Avi Bitton, Domranis Geldmann, durch eine Bombe getötet, einen Monat später sein Sohn Nissim angeschossen und verletzt.

Vergiftung
Drei Bewohner eines Wohnheims für Menschen mit Behinderungen in Holon sind durch eine Lebensmittelvergiftung gestorben. Das bestätigte das Gesundheitsministerium. Ein weiterer Bewohner befindet sich in kritischem Zustand im Krankenhaus. 33 Bewohner seien betroffen und litten an Durchfall und Erbrechen. Ein Ermittlungsteam stellte »mehrere schwerwiegende Mängel« in Bezug auf Instandhaltung, Sauberkeit und den Umgang mit Lebensmitteln fest. Das Ministerium gab an, dass die Vergiftung auf unsachgemäßen Umgang mit Fleisch zurückzuführen sei. Proben zeigten, dass es mit Bakterien infiziert war, die normalerweise in menschlichen Exkrementen zu finden sind.

Drogen
Zwei Männer hätten ein Drogenlabor in einem Gebäude betrieben, in dem bis vor Kurzem eine Synagoge untergebracht war, berichtet die Polizei. Bei einer Razzia wurden etwa 1700 Cannabispflanzen mit einem Gesamtgewicht von 320 Kilogramm beschlagnahmt. Zudem fanden die Beamten Schilder, die auf den früheren Zweck des Ortes hindeuteten. »Wir erhielten Informationen über ein Drogenlabor in einer Wohnung in Tiberias und leiteten eine verdeckte Untersuchung ein«, so Aviv Benzino, Chef der Ermittlungsabteilung in der nördlichen Stadt. »Es ist schockierend, dass sie einen so heiligen Ort in ein Drogenlabor verwandelt haben. Und das alles aus Gier.« Bei den Verdächtigen handele es sich um zwei religiöse jüdische Männer aus Bnei Brak und Jerusalem.

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025