Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Zettelwirtschaft an der Kotel Foto: Flash 90

Mazzen
Die Hilfsorganisation Latet schätzt, dass in diesem Jahr mehr als 200.000 israelische Familien zum Pessachseder vor leeren Tellern sitzen könnten, wenn sie keine Unterstützung bekommen. Um sozial schwächeren Menschen zu helfen, ruft Latet jetzt zum Spenden auf. Ein Pessachpaket samt Mazzen und allem, was sonst noch zu einem köstlichen Festmahl gehört, kostet 34 Euro. Unter dem Motto »Share your mazza« (Teile deine Mazzen) postet Latet auf den sozialen Netzwerken im Internet zudem verschiedene Rezeptideen für Mazzebrei, um die Pessachwoche auch für den Gaumen abwechslungsreich zu gestalten. Gespendet werden kann unter www.latet.org.il/source/en/jewlish1

Seder
Zum symbolischen Pessachseder samt kostümiertem Pharao und seinen Sklaven waren die ausländischen Vertreter in Israel geladen. Mehr als 80 Botschafter und Angestellte kamen, um den Modell-Seder mitzuerleben, der von dem ehemaligen Gesandten Großbritanniens, Daniel Taub, geleitet wurde. Das Event hatten das Israel Project und der World Jewish Congress veranstaltet. Mit dabei waren unter anderem Diplomaten aus Deutschland, der Türkei, Uruguay, Polen, den USA, den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der Schweiz. Für den Seder wurden spezielle Haggadot gefertigt, damit alle Gäste teilnehmen und die jüdischen Traditionen kennenlernen konnten. Für viele war es der erste Seder und sogar die erste Mazze im Leben.

Zahlen
Nach Angaben des Sozialministeriums hat sich die Anzahl von Menschen mit Autismus in den vergangenen zehn Jahren in Israel verdreifacht. Die Zahlen, die am »World Autism Awareness Day« veröffentlicht wurden, zeigen, dass Ende 2016 14.269 Israelis mit Autismus diagnostiziert wurden, während es 2007 noch unter 4000 waren. Die Steigerung, so das Ministerium, sei auf die bessere Erkennung der Symptome zurückzuführen. Die israelischen Angaben deckten sich mit weltweiten Erhebungen. 80 Prozent der Betroffenen in allen Altersstufen, die als autistisch gelten, sind männlich. Ebenfalls zu 80 Prozent sind es Kinder und junge Menschen bis zum Alter von 24. Der Minister Haim Katz will nach diesen Erkenntnissen zusätzliche finanzielle Mittel für die Forschung zur Verfügung stellen.

Kotel
Tausende und Abertausende von Zetteln sind in den vergangenen Tagen von Arbeitern aus den Ritzen der Kotel in Jerusalem geholt worden. Die Tradition, die unter der Leitung des Klagemauer-Rabbiners Schmuel Rabinowitz durchgeführt wird, findet jedes Jahr zweimal statt, jeweils vor dem Pessach- und dem jüdischen Neujahrsfest. Die Papiere mit den Gebeten an Gott und Wünschen von Menschen aus der ganzen Welt werden jedoch nicht vernichtet, sondern nach dem Säubern der Mauer in einer feierlichen Zeremonie begraben. Auf diese Weise wird im höchsten Heiligtum des Judentums, der fast 2000 Jahre alten Kotel, wieder Platz für die neuen Wunschzettel der Gläubigen geschaffen.

Paris
Paris Hilton im Weizmann-Institut? Die wissenschaftliche Institution in Rechovot ist nicht unbedingt der Ort, an dem man die illustre amerikanische Hotelerbin vermuten würde. Und doch trat das It-Girl in einem YouTube-Video gemeinsam mit dem Molekularelektroniker Ron Naaman vom Weizmann-Institut auf, um ein »kondensiertes Mineralwasser« namens Nanodrop vorzustellen, das den Verbrauch von Trinkwasser reduzieren und damit die Meere und die darin lebenden Tiere schützen soll. Doch als die Zuschauer sich noch fragten, ob es tatsächlich neben dem Weizmann- auch ein Paris-Hilton-Institut gibt, stellte sich das Ganze als Aprilscherz der Sprudelgerätefirma SodaStream heraus.

Jobs
Hunderte Angestellte der Chemiewerke in Haifa demonstrieren gegen den Abbau ihrer Arbeitsplätze. In den vergangenen Tagen blockierten sie mehrfach Straßen in Haifa und Tel Aviv. Mehrere Hundert Jobs stehen auf dem Spiel. Die Protestierer rufen Premierminister Benjamin Netanjahu auf, ihre Stellen zu retten. Doch ein Gericht hat entschieden, dass der Ammoniumbehälter, der für die Herstellung von Düngemittel genutzt wird, unsicher ist und Hunderttausende Menschen in Haifa und Umgebung gefährdet. Bis Ende März musste der Tank geleert und die Produktion eingestellt werden. Die Arbeiter beklagen, dass sie kurz vor dem Pessachfest auf die Straße gesetzt werden. Noch ist nicht klar, wie viele Menschen ihre Arbeit durch die Maßnahme tatsächlich verlieren.

Israel

Kritiker werfen Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025