Berlin

Zuwanderer fit fürs Judentum

Scherze, Komplimente, die Stimmung in den Zentralratsräumen in Berlin-Mitte war gelöst. Mehr als 20 Frauen und Männer nahmen am Dienstag stolz ihre Zertifikate für ihren erfolgreichen Jahreskurs »Jewish Life Leaders« (JLL) entgegen. 2009 eröffnete die Lauder Foundation das Studienprogramm für aktive Laien aus kleineren jüdischen Gemeinden. Seit dem vergangenem Jahr fördert der Zentralrat die Kurse mit.

Koordiniert wurde die Seminarreihe von Rabbiner Shaul Nekrich und Mikhail Tanaev, die fast schon überschwenglich begrüßt wurden. Mascha Lyamets aus Chemnitz sprach stellvertretend für die Absolventen: »Der Kurs war für den Einzelnen wie für die Gruppe ein ganz besonderes Erlebnis. Du findest Zugang zur Tradition, zu den eigentlichen Quellen, und gleichzeitig begreifst du dich als Teil eines vitalen Netzwerkes.«

Verantwortung Aktive Laien vornehmlich aus ostdeutschen Gemeinden wie Leipzig, Dresden, Chemnitz, Bernau und Rostock hatten diesmal an den JLL-Kursen teilgenommen. Andere Frauen und Männer kamen aus Würzburg, Osnabrück und Aachen. Alle sind Zuwanderer aus der früheren Sowjetunion, die sich für die Zukunft ihrer lokalen Gemeinschaften verantwortlich fühlen. »Hier gibt es immer wieder Spannendes hinzuzulernen: Tora, Talmud, pädagogische Konzepte, Projektmanagement, Medienarbeit. Ich bin froh, wieder soviel Praktisches mit nach Hause zu nehmen«, sagte Inessa Goldmann aus Osnabrück.

Auch Leonid Bogdan aus Rostock will die gesammelten Erfahrungen auf keinen Fall missen: »Von den JLL-Kursen konnte ich schon viel in unser Gemeindeleben einbringen, und dort hat sich das Niveau des religiösen Lebens stetig verbessert. Viermal in der Woche gibt es nun Gottesdienste bei uns in Rostock, und fast alle Riten werden durchgeführt, selbst wenn unser Rabbiner nicht dabei sein kann.«

Zielstrebigkeit Rabbiner Meir Roberg vom Lauder-Zentrum in Berlin lobte die Kursteilnehmer für ihre Zielstrebigkeit und ihr Engagement in den jüdischen Gemeinden: »Danke, dass Sie so engagiert helfen, an der jüdischen Zukunft in Deutschland zu bauen, und danke für ihren Lerneifer!«

Shaul Nekrich betonte bei der Übergabe der Zertifikate, dass bei Bedarf auch Seminare vor Ort angeboten werden können. »Das haben wir schon in Würzburg und Osnabrück praktiziert. Niemand wird mit dem frisch erworbenen Wissen allein dastehen.« In den kommenden Jahren soll das Angebot noch praxisorientierter gestaltet werden. Außerdem werde der Kurs demnächst mit einer eigenen Website ausgestattet, verrät Mikhail Tanaev.

Infos unter: 0176/205 434 85 oder: jll@zentralratdjuden.de

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  16.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025