Berlin

Wahl ist gültig

Vort Ort im Wahllokal – andere Gemeindemitglieder stimmten per Brief ab. Foto: Mike Minehan

Die Wiederholungswahl vom 22. Januar zur Repräsententenversammlung (RV) der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist gültig. Das entschied der Schiedsausschuss am Dienstagabend in einer sechsstündigen Verhandlung. Damit ist der Weg frei, Gideon Joffe, Spitzenkandidat des Bündnisses »Koach!«, zum Gemeindevorsitzenden zu wählen.

»Wir sind fest davon überzeugt, es mit einem perfekt organisierten Botendienst zu tun zu haben«, sagte Schiedsausschuss-Mitglied Nathan Gelbart bei der Verhandlung im Gemeindehaus an der Fasanenstraße. Die Verdachtsmomente würden indes nicht für eine Wahlanfechtung ausreichen, da es keine »konkreten Anhaltspunkte« gebe.

Boten Einzelne – den Mitarbeitern des Wahlbüros unbekannte – Menschen hätten beispielsweise 77, 68 oder 43 Unterlagen in Einkaufstüten ins Wahlbüro an die Oranienburger Straße gebracht, um sie dort in die Briefwahlurne zu werfen. Insgesamt seien 365 von etwa 900 Wahlbriefen auf diesem Wege abgegeben worden.

Nach Auffassung des Schiedsausschusses verstoße das nicht gegen die Wahlordnung der Jüdischen Gemeinde, da in ihr festgehalten werde, dass die Unterlagen entweder an ein eigens eingerichtetes Postfach gesendet, oder aber persönlich oder über einen Boten im Wahlbüro eingereicht werden können.

Die Wahlordnung, die in einer Sitzung der Repräsentantenversammlung im Sommer überarbeitet worden war, lege nicht fest, wie viele Unterlagen von einer Person abgegeben werden dürfen, so die Meinung des Schiedsausschusses.

Mehr dazu in der am 9. Februar erscheinenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen

Interview

»Ich kenne nichts Vergleichbares«

Ansgar Brinkmann über die Maccabiah, seine neue Aufgabe als Makkabi-Nationaltrainer und alte Legenden

von Helmut Kuhn  27.09.2023

Beschluss

Bornplatzsynagoge: Hamburg gibt Jüdischer Gemeinde Grundstück zurück

Gemeindechef: Der heutige Tag zeigt, dass Unrecht nicht siegt und das jüdische Hamburg eine Zukunft hat

 27.09.2023

Berlin

Herausragendes Engagement

Bürgermeister Kai Wegner ehrt Petra und Franz Michalski mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik

 27.09.2023

Halle

Gedenken am Jahrestag des Anschlags auf Synagoge

Es soll eine Schweigeminute geben - sowie ein Gebet für die Opfer

 27.09.2023

Hamburg

Scheinbare Gegensätze verbinden

Wie jüdische Biografien in der Reihe »Bridging the Gap« in Kunst umgesetzt werden

von Heike Linde-Lembke  27.09.2023

Porträt der Woche

Ein Leben für die Mode

Naomi Tarazi ist Designerin und stellt in diesen Tagen ihre neue Kollektion vor

von Gerhard Haase-Hindenberg  26.09.2023

Synagogen-Gemeinde Köln

Wann ist eine Frau eine Heldin?

Ein neuer Workshop für Mädchen widmet sich weiblichen jüdischen Vorbildern

von Imanuel Marcus  26.09.2023

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde erschreckt über Wahlergebnis

Die Stimmenzuwächse für die AfD sind bedrohlich, betont der Vorsitzende Schramm

 26.09.2023

Interview

»Das ist meine Mission«

Die 101-Jährige Margot Friedländer über ihre neue Stiftung, Erinnerungsarbeit und ein Vermächtnis

von Christine Schmitt  25.09.2023