Würdigung

Verdienstkreuz für Zeitzeuginnen Kretz und Lasker-Wallfisch

Für ihr Engagement als Zeitzeuginnen bei der Vermittlung der Schrecken des Nationalsozialismus hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die beiden Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch und Henriette Kretz geehrt.

Wie das Bundespräsidialamt am Freitag in Berlin mitteilte, erhalten sie das Verdienstkreuz 1. Klasse. Weil es wegen der Corona-Pandemie nicht persönlich überreicht werden kann, hat Steinmeier den beiden Frauen den Angaben zufolge handschriftliche Briefe zukommen lassen.

STIMME Im Schreiben an Lasker-Wallfisch heißt es demnach: »Mit Ihren zutiefst eindringlichen Reden und Ihren Interviews halten Sie die Erinnerung an den Völkermord an den Juden Europas auch für die nachfolgenden Generationen wach.« Seit Jahrzehnten sei Lasker-Wallfisch, die in diesem Jahr 95 Jahre alt geworden ist, damit eine der wichtigsten Stimmen gegen Antisemitismus, Rechtextremismus und Rassismus.

Lasker-Wallfisch gehörte als Cellistin zum sogenannten Mädchenorchester des NS-Konzentrationslagers Auschwitz. 2018 hielt sie bei der traditionellen Gedenkstunde des Bundestags für die Opfer des Nationalsozialismus die Gedenkrede und berichtete darin von den Schrecken des Lagers.

An die heute in Antwerpen lebende Kretz schrieb Steinmeier, die Offenheit, mit der sie über ihre Lebensgeschichte und den ihrer Familie angetanen Verbrechen berichte, »trägt ganz wesentlich dazu bei, die junge Generation vor einem neu aufkommenden Antisemitismus zu warnen und die demokratischen Grundwerte zu stärken«.

Die heute 86-jährige Kretz überlebte den Holocaust in einem Waisenhaus, nachdem ihre Eltern ermordet worden waren. Als Zeitzeugin wird sie in vielen Berichten und Dokumenten als Henriette Kretz genannt, in ihrer Geburtsurkunde steht »Henrietta«. epd

Chemnitz

Erinnerungen an Justin Sonder

Neben der Bronzeplastik für den Schoa-Überlebenden informiert nun eine Stele über das Leben des Zeitzeugen

 19.10.2025

Porträt der Woche

Leben mit allen Sinnen

Susanne Jakubowski war Architektin, liebt Tanz und die mediterrane Küche

von Brigitte Jähnigen  19.10.2025

Miteinander

Helfen aus Leidenschaft

Ein Ehrenamt kann glücklich machen – andere und einen selbst. Menschen, die sich freiwillig engagieren, erzählen, warum das so ist und was sie auf die Beine stellen

von Christine Schmitt  19.10.2025

Architektur

Wundervolles Mosaik

In seinem neuen Buch porträtiert Alex Jacobowitz 100 Synagogen in Deutschland. Ein Auszug

von Alex Jacobowitz  17.10.2025

Nova Exhibition

Re’im, 6 Uhr 29

Am 7. Oktober 2023 feierten junge Menschen das Leben. Dann überfielen Hamas-Terroristen das Festival im Süden Israels. Eine Ausstellung in Berlin-Tempelhof zeigt den Horror

von Sören Kittel  17.10.2025

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025

Erinnerung

Gedenken an erste Deportationen aus Berlin am »Gleis 17«

Deborah Hartmann, Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, warnte mit Blick auf das Erstarken der AfD und wachsenden Antisemitismus vor einer brüchigen Erinnerungskultur

 16.10.2025

Bonn

Hunderte Menschen besuchen Laubhüttenfest

Der Vorsitzende der Synagogen-Gemeinde in Bonn, Jakov Barasch, forderte mehr Solidarität. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hätten sich hierzulande immer mehr Jüdinnen und Juden aus Angst vor Übergriffen ins Private zurückgezogen

 13.10.2025

Hamburg

Stark und sichtbar

Der Siegerentwurf für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge steht fest

von Heike Linde-Lembke  09.10.2025