Chabad Lubawitsch

»Unsere Synagoge soll größer werden«

Pläne für die Münstersche Straße: So könnte die Synagoge bald aussehen. Foto: Tchoban Voss Architekten

Die Synagoge Münstersche Straße ist zu klein. Das wurde noch einmal deutlich, als die Hohen Feiertage anfingen und sich mehr als 500 Beter und Beterinnen anmelden wollten, aber nur 250 Plätze zur Verfügung standen – so Pressesprecherin Jana Erdmann. »Die Beter werden immer mehr«, bestätigte Rabbiner Yehuda Teichtal von Chabad Lubawitsch Berlin, Träger des Jüdischen Bildungszentrums Münstersche Straße, beim Neujahrsempfang am 21. September.

Mit dabei waren unter anderem die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas (SPD), Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Dennis Buchner (SPD), Israels Botschafter Ron Prosor und die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD).

Kindergarten Wenn der ein paar Meter weit entfernte neue »Pears Jüdische Campus« im kommenden Jahr fertig wird, sollen auch die Jüdische Traditionsschule und der Kindergarten Gan Israel dort einziehen. Die Kita hat bereits Erfahrungen mit Ortswechseln. Sie musste im Sommer vom Spandauer Damm an die Münstersche Straße ziehen, da die Schule sehr viele ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat und nun beide Etagen der Villa beansprucht. Für die Kita wurden Container auf dem Gelände des Jüdischen Bildungszentrums aufgestellt, die mit dem geplanten Umzug der Vergangenheit angehören sollen.

Der Platz würde mit dem erneuten Umzug frei – für den Erweiterungsbau der Synagoge, die dort öffnen soll, wo derzeit das Restaurant untergebracht ist. Das Gotteshaus wird laut Yehuda Teichtal die größte Synagoge, die in Berlin seit dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Der Entwurf stammt vom Büro Tchoban Voss.

Das Gotteshaus soll knapp 600 Plätze haben. Teichtal hofft, mit dem Bau in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen zu können. Die Kosten beliefen sich auf etwa 20 Millionen Euro. Die Finanzierung solle vor allem durch Spenden erfolgen.

Empore Die Synagoge soll nach Süden ausgerichtet sein, damit die Gemeinde in Richtung Jerusalem beten kann. Die Frauenempore werde deutlich größer, sagt Frederik-Sebastian Scholz von Tchoban Voss. Seit einem Jahr arbeiten die Mitarbeiter des Büros an den Plänen.

Die ersten Ausarbeitungen seien bereits neu überdacht worden, da ebenfalls die anderen Räume neben der Synagoge größer werden sollen, damit auch genügend Raum für Feiern da sei, so Scholz. Auf dem Gelände des Jüdischen Bildungszentrums und des Pears Campus soll ein Park entstehen. »Wir wollen ein offenes Haus schaffen, in dem alle 365 Tage im Jahr willkommen sind«, so Rabbiner Yehuda Teichtal.

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  14.09.2025

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025

Jahrestag

»So betäubend wie damals«

Am Mahnmal in Fürstenfeldbruck wurde an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnert

von Luis Gruhler  13.09.2025

Feiertage

Tradition im Paket

Das Familienreferat des Zentralrats der Juden verschickt die neuen Mischpacha-Boxen mit allerhand Wissenswertem rund um Rosch Haschana und Sukkot

von Helmut Kuhn  12.09.2025

Interview

»Berlin ist zu meiner Realität geworden«

Die Filmemacherin Shoshana Simons über ihre Arbeit, das Schtetl und die Jüdische Kunstschule

von Pascal Beck  11.09.2025

München

Ein Fundament der Gemeinde

Die Restaurierung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist abgeschlossen. In den Erinnerungen der Mitglieder hat das Haus einen besonderen Platz

von Luis Gruhler  11.09.2025