JFBB

»The Cakemaker« und »In Her Footsteps« ausgezeichnet

Szene aus »The Cakemaker« Foto: JFBB

Am Donnerstag ist das 24. Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg (JFBB) zu Ende gegangen. Zahlreiche Vorstellungen seien laut Festivalleiterin Nicola Galliner »trotz des durchweg herrlichen Wetters und der WM ausverkauft« gewesen.
Die drei mit insgesamt 7000 Euro dotierten Gershon-Klein-Filmpreise, die alljährlich von der Familie Klein gestiftet werden, gingen in diesem Jahr allesamt an israelische Regisseure und Regisseurinnen.

Die Kritikerjury, bestehend aus Hannah Brown (Jerusalem Post), Alissa Simon (Palm Springs International Film Festival) und Katja Nicodemus (Die Zeit), kürte Regisseur Ofir Raul Graizer für seinen Spielfilm The Cakemaker mit der Auszeichnung »Beste Regie Spielfilm«.

Graizers Spielfilmdebut sei »eine nachdenkliche, berührende Geschichte, die die Verbindungen zwischen Berlin und Jerusalem, Deutschen und Juden, Hetero- und Homosexualität, Untreue und Vergebung, religiösem Glauben und Säkularität, Liebe und Verlust beleuchtet«, hieß es in der Begündung. The Cakemaker kommt Anfang November in die deutschen Kinos.

perspektive Die Radio Eins Hörerjury vergab den Preis für die »Beste Regie Dokumentarfilm« an Rana Abu Fraiha für In Her Footsteps, die persönliche Familiengeschichte der muslimischen Israelin Rana Abu Fraiha über weibliche Selbstbehauptung. »›In Her Footsteps‹ ist ein mutiger Film, der die universellen Themen Identität, Zugehörigkeit und Heimat auf sehr persönliche Weise verhandelt.

Die Regisseurin Rana Abu Fraiha gewährt einen intimen Einblick in die Zerrissenheit ihrer Familie und eröffnet damit auch eine neue Perspektive auf die Spannungen innerhalb der israelischen Gesellschaft«, begründeten die Juroren ihre Entscheidung, die sie mit der Hoffnung verbinden, »dass diese besondere Geschichte noch bei vielen Zuschauern und Zuschauerinnen ihre Spuren hinterlässt«.

Bereits bei der Eröffnungsgala zum 24. Jüdischen Filmfestival Berlin und Brandenburg in Potsdam vergab ein Ehrengremium bestehend aus Esther Schapira und Georg M. Hafner eine »besondere Empfehlung eines Deutschen Films mit jüdischer Thematik« an Die Unsichtbaren – Wir wollen leben von Claus Räfle und Mohammed und Anna von Taliya Finkel. Nicola Galliner bedankte sich bei den Jurys für die »ausgezeichnete Wahl« und das »salomonische Urteil«.

schulen Bereits in der Woche vor der offiziellen Eröffnung des Festivals zeigte und diskutierte das JFBB in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft, dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und dem Filmmuseum Potsdam mit Schülern ab Klassenstufe 8 Mohammed und Anna bei Schulvorführungen in Berlin und Potsdam. Die Regisseurin war jeweils anwesend und sprach mit den Schülern über den Film. 10.000 DVDs mit der Schulfassung des Films werden im Auftrag des Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und der Deutschen Gesellschaft in diesem Jahr noch an Schulen in Deutschland versendet.

Vom 26. Juni bis 5. Juli waren unter dem Motto »No fake Jews« 42 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu sehen, darunter 13 Filme von Regisseurinnen. ja

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  22.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Porträt

Am richtigen Ort

Arie Oshri ist Koch, Dragqueen und lebt in seiner Wahlheimat Berlin

von Alicia Rust  20.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025