Kosten

Take off ins Heilige Land

Die Flugverbindung zwischen Basel und Tel Aviv wird deutlich besser. Schon kurz nach der Ankündigung des britischen Billigfliegers Easyjet, ab Dezember dreimal in der Woche von Basel nach Tel Aviv zu fliegen, habe man schon mehr als 3.300 Tickets verkauft und das obwohl die Flüge erst seit Kurzem im Internet gebucht werden können, sagt Thomas Haagensen, Easyjet-Direktor für Nordeuropa.

Nachfrage Und offensichtlich wird von beiden Richtungen schon fleißig gebucht. Schweizer, deutsche und französische Fluggäste, die Channuka mit ihren Lieben im Heiligen Land verbringen wollen, buchen anscheinend ebenso häufig wie die israelische Durchschnittsfamilie aus Ramat-Gan oder Haifa, die ihren Skiurlaub in den Schweizer oder französischen Alpen plant.

Wahrscheinlich wird sich aber die Auslastung von Basel nach Tel Aviv noch besser entwickeln als umgekehrt: viele Mitglieder der Israelitischen Gemeinde Basel sowie den südbadischen Gemeinden Lörrach oder Freiburg haben enge Kontakte zum jüdischen Staat: die jüdische Zuwanderung nach Israel aus dieser Region ist groß, man besucht deshalb Kinder und Enkelkinder, fährt zu Hochzeiten oder Beschneidungen – umgekehrt verbringen die Nachkommen ihre Ferien vorzugsweise bei Eltern und Großeltern, wo es im Sommer kühler ist als in Israel und wo sie im Winter Eis und Schnee bewundern können.

Familienbesuch Das gilt beispielsweise auch für ein Ehepaar der Freiburger Gemeinde, gebürtige Israelis, seit Jahrzehnten im Breisgau – im Gegensatz zu ihren drei Kindern, die alle schon vor Jahren Alija gemacht und ihren Lebensmittelpunkt in Israel haben. »Seit Jahren warten wir auf so eine Verbindung«, erzählt die Ehefrau begeistert. Zum einen, weil damit die Anreise nach Zürich oder aufwendige Zwischenstopps in Wien, Frankfurt oder weiteren europäischen Flughäfen entfallen. Zum anderen, weil niedrige Easyjet-Preise andere Airlines zwingen könnten, ebenfalls ihre Preise zu senken. Für das Freiburger Ehepaar – beide schon im Pensionsalter –, die mehrere Male pro Jahr ans Mittelmeer fliegen, ein wichtiger Faktor. Entsprechend haben sie schon für Pessach und für den Frühsommer 2011 vorgebucht.

Die speziellen Bedingungen des englischen Billigfliegers nehmen sie dabei gerne in Kauf: jedes Gepäckstück extra zu bezahlen oder bei Problemen oft keinen Ansprechpartner bei der Airline zu haben. Und nicht zuletzt auch für jeden Tee oder jedes Sandwich den Geldbeutel öffnen zu müssen. Aber gerade hier gibt es für die orthodox lebenden Cohnens Grund zur Freude: »Selbstverständlich planen wir von Basel aus koschere Verpflegung für den vierstündigen Flug anzubieten«, sagt Thomas Haagensen – offensichtlich rechnet die Airline mit einem großen Anteil jüdischer Passagiere.

Porträt der Woche

Familie, Glaube, Neubeginn

Edouard Joukov stammt aus Russland und fand seinen Platz in der Ulmer Gemeinde

von Brigitte Jähnigen  28.11.2025

Doppel-Interview

»Wir teilen einen gemeinsamen Wertekanon«

Vor 60 Jahren brachte das Konzilsdokument »Nostra aetate« eine positive Wende im christlich-jüdischen Dialog. Bischof Neymeyr und Rabbiner Soussan blicken auf erreichte Meilensteine, Symbolpolitik und Unüberwindbares

von Karin Wollschläger  28.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. November bis zum 3. Dezember

 27.11.2025

Mitzvah Day

Grünes Licht

Jüdische Gemeinden und Gruppen gestalteten deutschlandweit den Tag der guten Taten

von Katrin Richter  27.11.2025

Düsseldorf

Cooler Kick

Beim Ilan Fiorentino Cup kamen im Gedenken an Spieler aus dem Kibbuz Nahal Oz Israelis, Exil-Iraner und das NRW-Landtagsteam zu einem Freundschaftsturnier zusammen

von Jan Popp-Sewing  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Berlin

Es braucht nur Mut

Das Netzwerk ELNET hat zwei Projekte und einen Journalisten für ihr Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet. Auch einen Ehrenpreis gab es

von Katrin Richter  26.11.2025

Feiertage

Chanukka-Geschenke für Kinder: Augen auf beim Kauf

Gaming-Konsole, Teddybär oder Carrera-Bahn - Spielzeug dürfte bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel stehen. Worauf zu achten ist - und wann schon der Geruch stutzig machen sollte

 26.11.2025