Maccabi

Sportlicher Auftakt

Das war perfekte Planung. Am Donnerstag vergangener Woche fand das traditionelle Sommerfest des TSV Maccabi München statt, am ersten richtig schönen Tag nach wochenlanger ungemütlicher Kälte und Regen. Ein Besucheransturm auf das Vereinsgelände im Osten Münchens (Riemer Straße 300) war die Folge.

Vereinspräsident Robby Rajber und seine Mannschaft hatten alles dafür getan, dass jeder auf seine Kosten kam. Unterhaltsam-sportliche Aktivitäten, Tanz, Musik und die lukullischen Köstlichkeiten vom Restaurant »eclipse« sorgten für den unwiderstehlichen Maccabi-Wohlfühlfaktor. An den vielen strahlenden Gesichtern der Besucher, Kinder und Erwachsene gleichermaßen, war es leicht zu erkennen.

Nach »Berechnungen« von Maurice Schreibmann, neben Andreas Huber einer der beiden Vereinsmanager, waren es diesmal weit mehr als 1000 Gäste, die den Weg auf das Vereinsgelände gefunden hatten. Auch viele nichtjüdische Freunde des Vereins befanden sich darunter.

bedeutung Beim Sommerfest des TSV Maccabi vorbeizuschauen, so wie auch wieder in diesem Jahr, steht für IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch außer Frage. Für die sportbegeisterte Frau an der Spitze der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist der Verein der »sportliche Arm« der jüdischen Gemeinde und von enormer gesellschaftlicher Bedeutung, gerade in der heutigen, von zunehmendem Antisemitismus geprägten Zeit.

Wie eng die Verbindungen des Vereins zur Israelitischen Kultusgemeinde sind, ließ sich beim Sommerfest an der hohen Präsenz des IKG-Vorstands erkennen. Auch beide Vizepräsidenten, Yehoshua Chmiel und Ariel Kligman, die selbst seit Langem im Verein sportlich aktiv sind, kamen nur allzu gerne.

Auch wenn beim alljährlichen Sommerfest eher Faktoren wie Geselligkeit, Spaß und Unterhaltung den Ton angeben, ist die Unermüdlichkeit, die den Präsidenten und den ganzen Verein auszeichnet, nicht zu übersehen. Die neueste Bereicherung auf dem Vereinsgelände, ein Spielplatz, verdeutlicht eine der grundsätzlichen Maximen von Maccabi: Unser Herz schlägt für die Kinder. Wie sehr, zeigt sich auch daran, dass der Spielplatz verwirklicht wurde, obwohl noch etwas Finanzierungsbedarf besteht.

feriencamp Auf einen besonderen Nebeneffekt, den der Ansturm auf das Sommerfest ausgelöst hat, weist Andreas Huber hin. Er betreut das beliebte Sommer-Feriencamp »Soccer meets Tennis«.

Wer an dem Event für Kinder und Jugendliche (sechs bis 15 Jahre), das um Tanz und Hip-Hop ergänzt wurde, teilnehmen möchte, sollte sich beeilen. »Es sind nur noch ganz wenige Plätze frei«, stellt der Vereinsmanager fest. Anmeldungen sind über die Internetseite von Maccabi möglich.

Interview

»Berlin ist zu meiner Realität geworden«

Die Filmemacherin Shoshana Simons über ihre Arbeit, das Schtetl und die Jüdische Kunstschule

von Pascal Beck  11.09.2025

München

Ein Fundament der Gemeinde

Die Restaurierung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist abgeschlossen. In den Erinnerungen der Mitglieder hat das Haus einen besonderen Platz

von Luis Gruhler  11.09.2025

Dialog

Brücken statt Brüche

Eine neue große Tagung der Denkfabrik Schalom Aleikum widmet sich der digitalen Kommunikation in Krisenzeiten

 11.09.2025

Dialog

Freunde wie Berge

Juden und Kurden verbindet eine jahrtausendealte Freundschaft. Um ein Zeichen der Gemeinsamkeit zu senden und sich des gegenseitigen Rückhalts zu versichern, kamen sie nun auf Einladung der WerteInitiative in Berlin zusammen

von Katrin Richter  10.09.2025

Literatur

»Es wird viel gelacht bei uns«

Der Historiker Philipp Lenhard und die Schriftstellerin Dana von Suffrin über den von ihnen gegründeten Jüdischen Buchklub, vergessene Klassiker und neue Impulse

von Luis Gruhler  09.09.2025

Ausstellung

Lesen, Schreiben, Sehen, Handeln, Überleben

Im Literaturhaus München wird das Leben der amerikanischen Denkerin und Publizistin Susan Sontag gezeigt

von Ellen Presser  09.09.2025

München

Spur der heiligen Steine

Es war ein Sensationsfund: Bei Baumaßnahmen am Isarwehr wurden Überreste der früheren Hauptsynagoge entdeckt. Der Schatz wird nun vom Jüdischen Museum erforscht

von Michael Schleicher  07.09.2025

Dialog

Gemeinsam stark

Fatma Keser ist Mitbegründerin von »Pêk Koach – Jewish-Kurdish Women’s Alliance«. Der Frauenverein will jüdische und kurdische Perspektiven vermitteln

von Pascal Beck  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert