Bad Segeberg

»Sehr bedenklicher Zwischenfall«

Mischkan haZafon-Synagoge in Bad Segeberg Foto: imago stock&people

Am Abend des 31. Dezember vergangenen Jahres hat ein unbekannter Mann offenbar gegen 19.30 Uhr versucht, die Sicherheitsanlage des Jüdischen Gemeindezentrums in Bad Segeberg zu überwinden. Das teilte die Liberale Jüdische Gemeinde Mischkan haZafon jetzt mit. Sie stuft die Aktion als einen »sehr bedenklichen Zwischenfall« ein.

Die Gemeinde gehe davon aus, dass der Mann gezielt den Weg zum Gemeindezentrum eingeschlagen haben muss, da es zurückgesetzt von der Straße auf einem sogenannten Pfeifengrundstück steht, sagte ein Sprecher. Das Gebäude ist von Bäumen umgeben und befindet sich am Ende einer Sackgasse.

Sicherheitszaun Außerdem führt die Zuwegung nach circa 200 Metern direkt zum Bereich der Eingangspforte, die Teil einer meterhohen Umzäunung der – seit dem Attentat auf die Synagoge in Halle an Jom Kippur 2019 stark geschützten – jüdischen Einrichtung ist.

Nach Angaben der Gemeinde habe ein Passant eine Person beobachtet, die zunächst an der Umzäunung verharrte, dann einen unbekannten Gegenstand auspackte und eine Jacke über den Stacheldraht auf der oberen Zaunkante warf. Offensichtlich sollte dies dem Schutz vor Verletzungen beim Überwinden des Zaunes dienen.

Die sofort alarmierte Polizei konnte den Unbekannten nicht fassen.

Die unbekannte Person habe schließlich Anstalten gemacht, über den Zaun zu klettern, sei aber noch rechtzeitig vom Hausmeister des Gemeindezentrums überrascht worden. Daraufhin sei der Mann davongelaufen. Die sofort alarmierte Polizei konnte ihn nicht fassen. Die Videoaufzeichnungen der Außen-Überwachungskameras des Gemeindezentrums liegen der Polizei zur Auswertung und Ermittlung vor.

Die Gemeinde selbst sowie die Ermittlungsbehörden gingen laut Segeberger Zeitung davon aus, dass es sich um die »Vorbereitungshandlung oder den Versuch einer schweren antisemitischen Straftat« handeln könnte. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Schleswig sowie der Staatsschutz seien demnach bereits vor Ort gewesen. Die Jüdische Gemeinde hat Strafantrag gegen unbekannt gestellt.

Feiertage

Tradition im Paket

Das Familienreferat des Zentralrats der Juden verschickt die neuen Mischpacha-Boxen mit allerhand Wissenswertem rund um Rosch Haschana und Sukkot

von Helmut Kuhn  12.09.2025

Interview

»Berlin ist zu meiner Realität geworden«

Die Filmemacherin Shoshana Simons über ihre Arbeit, das Schtetl und die Jüdische Kunstschule

von Pascal Beck  11.09.2025

München

Ein Fundament der Gemeinde

Die Restaurierung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist abgeschlossen. In den Erinnerungen der Mitglieder hat das Haus einen besonderen Platz

von Luis Gruhler  11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Dialog

Brücken statt Brüche

Eine neue große Tagung der Denkfabrik Schalom Aleikum widmet sich der digitalen Kommunikation in Krisenzeiten

 11.09.2025

Dialog

Freunde wie Berge

Juden und Kurden verbindet eine jahrtausendealte Freundschaft. Um ein Zeichen der Gemeinsamkeit zu senden und sich des gegenseitigen Rückhalts zu versichern, kamen sie nun auf Einladung der WerteInitiative in Berlin zusammen

von Katrin Richter  10.09.2025

Literatur

»Es wird viel gelacht bei uns«

Der Historiker Philipp Lenhard und die Schriftstellerin Dana von Suffrin über den von ihnen gegründeten Jüdischen Buchklub, vergessene Klassiker und neue Impulse

von Luis Gruhler  09.09.2025

Ausstellung

Lesen, Schreiben, Sehen, Handeln, Überleben

Im Literaturhaus München wird das Leben der amerikanischen Denkerin und Publizistin Susan Sontag gezeigt

von Ellen Presser  09.09.2025

München

Spur der heiligen Steine

Es war ein Sensationsfund: Bei Baumaßnahmen am Isarwehr wurden Überreste der früheren Hauptsynagoge entdeckt. Der Schatz wird nun vom Jüdischen Museum erforscht

von Michael Schleicher  07.09.2025