Wetter

»Schabbat fällt ins Wasser«

Überflutung in Hamburg Foto: dpa

Sturmfluten, Orkanböen, Verkehrschaos und Schneefälle: Wintersturm »Xaver« hat Norddeutschland mit voller Wucht erwischt. Mit über 130 Stundenkilometern peitschte der Sturm über die Bundesrepublik hinweg. In zahlreichen Städten führte der Orkan zu Chaos. In Hamburg etwa hat er eine der schwersten Sturmfluten der vergangenen Jahrzehnte ausgelöst.

Weitestgehend von der Sturmflut verschont blieb bis jetzt die Jüdische Gemeinde zu Hamburg. Allerdings ist heute der Unterricht der Joseph-Carlebach-Schule wegen des Unwetters ausgefallen.

Gottesdienst Und auch der Kindergarten und der Friedhof der Gemeinde sowie auch die Gemeinde selbst bleiben geschlossen. Doch nach Auskunft von Rabbiner Shlomo Bistritzky handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahmen. Der Schabbatgottesdienst heute Abend finde jedoch wie gewohnt statt. »Es werden sogar noch mehr Beter als sonst erwartet«, erklärt Bistritzky. »Viele Geschäftsmänner aus Israel und den USA sitzen durch das Unwetter in Hamburg fest und haben ihr Kommen angemeldet.«

In der Jüdischen Gemeinde Kiel und Region hingegen wird der Gottesdienst aller Wahrscheinlichkeit nach ausfallen. Bis Donnerstagabend war Gemeindevorsitzender Igor Wolodarski noch fest davon ausgegangen, dass der Gottesdienst regulär stattfinden werde. »Heute sieht die Situation jedoch schon anders aus«, so Wolodarski. »Im Moment ist es eher unwahrscheinlich, dass unser Kantor aus Hamburg zu uns kommen kann. Die Straßen von Hamburg nach Kiel sind zur Zeit noch dicht.« Und auch die Zugverbindungen sind aufgrund der Wetterlage ausgefallen.

Definitiv mehr Glück hatte am Freitag Walter Rothschild. Der Landesrabbiner von Schleswig-Holstein hatte am Donnerstagabend vom Flughafen Berlin-Tegel den letzten Flieger nach Wien erwischt. Danach wurden aufgrund der Sturmwarnungen etliche Flüge gestrichen. »Zumindest in Wien findet der Schabbat ganz normal statt.« Kopfzerbrechen macht Rothschild indes, dass er vergeblich versucht hat, seine Gemeinde in Pinneberg zu erreichen. »Ich fürchte, bei denen fällt Schabbat heute Abend ins Wasser.«

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025

Köln

Bekenntnis zum Leben

Der WIZO-Ball sammelte Spenden für traumatisierte israelische Kinder

von Ulrike Gräfin Hoensbroech  02.12.2025

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin-Charlottenburg

Verborgene Schätze im Innenhof

Gemeindemitglied Joachim Jacobs führt durch den wohl jüdischsten Bezirk der Hauptstadt

von Sören Kittel  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Dokumentation

»Sie sind nicht alleine!«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hielt bei der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden die traditionelle Gastrede

von Wolfram Weimer  30.11.2025