Berlin

Mit Spannung erwartet

Zum ersten Mal findet der Gemeindetag in Berlin statt. Foto: imago

Teilnehmer und Gastgeber sehen erwartungsvoll dem Gemeindetag des Zentralrats der Juden in Deutschland entgegen, der an diesem Donnerstag mit der Verleihung des Leo-Baeck-Preises an den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands, Nikolaus Schneider, in Berlin offiziell eröffnet wird. Er endet am Sonntag mit der traditionellen Ratstagung des Zentralrats der Juden für die Delegierten, zu denen am Mittag Bundespräsident Joachim Gauck sprechen wird.

Zwischen diesen beiden Eckpunkten wird ein imposantes und vielfältiges Programm angeboten, das mit Erkundungstouren durch die Stadt und seine jüdischen Hotspots bereits am Donnerstagmittag beginnt. Die Teilnehmer können per Segway Berlin erkunden oder sich bei einer Busrundfahrt einen Eindruck von jüdischen Architekten, die das Stadtbild durch die Jahrhunderte geprägt haben, verschaffen.

Im Jüdischen Museum gibt es Informationen über die Rolle der Frau im Judentum, die Teilnehmer können den Jüdischen Friedhof Weißensee besuchen oder sich mit der 800-jährigen Geschichte Berlins vertraut machen.

programm Der Freitagmorgen beginnt mit einem gemeinsamen Gedenken am »Gleis 17«, von dem aus die Deportationszüge nach Theresienstadt, Riga, Lodz und später direkt nach Auschwitz abfuhren. Zwischen 11.30 und 13.00 Uhr sind zahlreiche Workshops anberaumt, für die sich die rund 700 Teilnehmer im Vorfeld anmelden konnten. Sie reichen von koscherer Küche und Kostproben mit dem israelischen Starkoch Tom Franz über politische Fragen bis hin zur strategischen Partnerschaft zwischen der Türkei und Israel, von der Beschneidungsdebatte bis hin zu den Themen »Würde im Alter« oder »Jüdische Religion zwischen Tradition und Moderne«.

Am Nachmittag stellt sich das Zentralratspräsidium vor, bevor es dann nach weiteren Workshops rund um jüdische Identität, Rechtsextremismus oder Judentum in Europa in die Schabbatfeierlichkeiten geht.

Während sich die Delegierten der Ratstagung dem jährlichen Tätigkeitsbericht, einem Jahresrückblick, dem Wirtschaftsplan und künftigen Aufgabenfeldern widmen, haben die Gäste des Gemeindetages am Sonntag weitere Gelegenheit, sich im Jüdischen Museum einzelnen Führungen unter verschiedenen Gesichtspunkten – wie das Verhältnis von Judentum, Christentum und Islam oder Deutsche Juden im 19. Jahrhundert – anzuschließen.

Sie sind aber auch zum Besuch des Bundespräsidenten bei der Ratsversammlung eingeladen, um sich anschließend nochmals die ganz besondere Geschichte Berlins als ehemals geteilter Stadt beispielsweise im Haus am Checkpoint Charlie anzusehen.

München

Das Schweigen brechen

Stephan Lebert und Louis Lewitan stellten ihr neues Buch »Der blinde Fleck« über ein deutsches Tabu und seine Folgen vor

von Helen Richter  03.07.2025

Sport

Fit mit Makkabi

Schmerzt der Rücken? Fehlt die Kraft? Wir haben vier Übungen für alle, die fit im Alltag werden wollen. Gezeigt hat sie uns Noah von Makkabi

von Katrin Richter  03.07.2025

Berlin

»Wie vorm Berghain«

Avi Toubiana über das Kosher Street Food Festival, organisatorische Herausforderungen und Warteschlangen

von Helmut Kuhn  03.07.2025

Lesung

Familiengeschichten

Der Autor Daniel Zylbersztajn-Lewandowski stellte im »taz-Café« zwei Bücher über seine Vorfahren vor – und lernte bislang unbekannte Verwandte kennen

von Alicia Rust  03.07.2025

Chemnitz

Marx und Mikwe

Die Jüdische Gemeinde präsentiert sich im Kulturhauptstadtjahr zwischen Baustelle, Geschichte und Begegnung. Ein Ortsbesuch

von Anett Böttger  02.07.2025

Meinung

Nicht ohne meine Klimaanlage!

Warum sich Deutschland im Sommer an Israel ein Beispiel nehmen sollte

von David Harnasch  02.07.2025 Aktualisiert

Interview

Das hilft wirklich gegen zu viel Hitze und Sonne

Yael Adler über die Frage, wie wir uns am besten schützen können und was wir im Sommer von den Israelis lernen können

von Philipp Peyman Engel  02.07.2025 Aktualisiert

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

München

Gedenken in schwerer Zeit

Die Stadt erinnerte an jüdische Opfer des NS-Regimes. Die Angehörigen aus Israel konnten wegen des Krieges nicht anreisen

von Luis Gruhler  01.07.2025