Gut, dass Chanukka acht Tage lang Gelegenheit gibt, die Münchner Kehilla zum Leuchten zu bringen. Am Montag geschah dies mit dem zweiten Licht öffentlich am St.-Jakobs-Platz in Anwesenheit der dritten Bürgermeisterin der Stadt München, Verena Dietl, des Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Ludwig Spaenle, der Rabbiner Yochonon Gordon zum Lichtzünden in die Höhe begleitete, des amerikanischen Generalkonsuls James Miller und der Vizegeneralkonsulin Silvia Berladski-Baruch, die von der IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch und Rabbiner Israel Diskin von Chabad Lubawitsch willkommen geheißen wurden.
Traditionell gehören jedes Jahr ein Auftritt des Kinderchors der Sinai-Grundschule, Krapfen und die Verlosung einer modernen Chanukkia dazu. Bislang gab es schon drei große Leuchter in München, den vor der Hauptsynagoge sowie je einen am Prinzregentenplatz und auf dem Gelände des amerikanischen Generalkonsulats in der Königinstraße. Nun kam ein vierter neuer hinzu auf dem Platz vor der Pinakothek der Moderne an der Barer Straße. Für IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch symbolisieren »die Lichter von Chanukka nicht nur ein großes Wunder aus der jüdischen Geschichte, sondern sie erleuchten auch in dunklen Zeiten unsere Herzen. Sie spenden Hoffnung und Mut.«
Chanukka-Atmosphäre gehört jedes Jahr auch zum Ehrenamtlichen-Fest dazu, mit dem sich die Sozialabteilung bei ihren Unterstützern und Freiwilligen bedankt. Chanukka-Lieder und Lichter erhellen den Aleksander-Moksel-Kindergarten und die Sinai-Schule im Jüdischen Gemeindezentrum. Im Helene-Habermann-Gymnasium stellte man sich die Frage: »Wie bringen wir das Schulhaus zum Leuchten?« und setzte auf die »Hoffnung, die Chanukka in sich trägt: dass Licht wachsen kann, selbst wenn es klein beginnt«.
Chanukka-Lieder und Lichter erhellen den Kindergarten und die Sinai-Schule
Ein Chanukka-Sunday, der von einer interaktiven Führung im Haus der Kunst über Schlittschuhlaufen im Eisstadion bis zu Latkes und Punsch mit Family und Friends führte, gehörte ebenso dazu wie eine Chanukka-Feier, die Mifgasch Chawerim für die ältere, doch jung gebliebene Generation in der Zaidman-Seniorenresidenz ausrichtete.
Trotz des schrecklichen Anschlags zum Auftakt von Chanukka in Sydney konnte IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch am zweiten Abend des Fests sehr viele Mitglieder und Freunde der Münchner Gemeinde vor der Synagoge begrüßen. Die zentrale Botschaft von Chanukka, so Knobloch, sei die Hoffnung: Diese Hoffnung dürfe »in uns nicht nur ein kleiner Funke sein – sie muss lodern wie die Flammen auf der Chanukkia!«