Potsdam

Land Brandenburg weiter für Synagogenbau

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hat die Unterstützung des Landes für den in Potsdam geplanten Synagogenbau bekräftigt. »Wir stehen nach wie vor dazu, eine Synagoge und ein Gemeindezentrum zu errichten«, sagte Schüle am Mittwoch in Potsdam.

Am Dienstag hatte das Land Brandenburg einen dazu 2018 geschlossenen Vertrag gekündigt, nachdem zuvor die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam aus dem Projekt ausgestiegen war.

Ein Staat könne keine Synagoge ohne jüdische Ansprechpartner bauen, betonte Schüle zugleich. Durch die Entscheidung der Jüdischen Gemeinde Stadt Potsdam sei zudem das Ziel, die Synagoge »mit einer breiten Basis der gemeindlich gebundenen Potsdamer Jüdinnen und Juden zu bauen« nicht mehr erreichbar gewesen.

GESPRÄCHE Nun sei es notwendig, schnellstmöglich Gespräche über das Projekt zu vereinbaren, kündigte die Ministerin an. Dabei solle es nicht nur darum gehen, wie das Vorhaben noch verwirklicht werden könne, sondern auch darum, »dass es auf einer breiten Basis steht und viele Gemeinden in diesen Prozess mit eingebunden sind«. Das Land setze sich nicht für die Synagoge ein, um eine Baulücke zu schließen, sondern um für die jüdischen Gemeinden in Brandenburg zu bauen.

In Potsdam gibt es seit 2005 Pläne zum Neubau einer Synagoge. Die Landesregierung stellt dafür ein Grundstück in der Potsdamer Schloßstraße, unweit des Landtags, sowie acht Millionen Euro bereit. Grundlage des Baus ist ein Vorentwurf des Berliner Architekten Jost Haberland.

Über den Bau einer Synagoge gibt es in der Landespolitik seit langem einen Konsens. Die jüdischen Gemeinden der Stadt haben sich indes im Verlauf der Planungen mehrfach gespalten. Mehrere Anläufe zum Bau der Synagoge scheiterten auch an mangelnder Kooperationsbereitschaft unter ihnen. Die frühere Synagoge wurde 1945 bei einem alliierten Luftangriff zerstört. kna

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025