Konzert

Jiddische Juwelen

Umringt: Sharon Brauner (4.v.l.) nach ihrem Auftritt Foto: Sharon Bruck

Neun großzügige Gastgeberinnen und eine musikalisch beeindruckende Chansonsängerin erwarteten ihr Publikum. Und wer die Einladung der WIZO München annahm und zum »Konzert mit Sharon Brauner« ins Jüdische Gemeindezentrum am Jakobsplatz kam, wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, Sharon Brauner brachte aus Berlin ein wunderbares Potpourri jiddischer Evergreens mit, von der Grinen Kusine über Bay mir bistu sheyn bis hin zu Sheyn wi di levone.

Die Sängerin kennt die Sprache aus ihrem Elternhaus, genauer: von ihrem Vater Wolf Brauner. Ihre Mutter sprach – aus bereits assimiliertem deutsch-jüdischem Elternhaus stammend – kein Jiddisch mehr. Das war »die Sprache der ›Anderen‹ aus dem Scheunenviertel, dem Osten, dem Schtetl«.

Blues Brauner, zuletzt im Dezember 2011 anlässlich von Chanukka in München aufgetreten, hat inzwischen geheiratet und ist Mutter eines Sohnes geworden. In ihrer Moderation lässt sie die Zuhörer an ihrem Leben Anteil nehmen. Viel wichtiger jedoch ist, wie diese private Entwicklung sich im besten Sinne auf ihre Stimme ausgewirkt hat. Durch die Geburt des Sohnes hat sie an Reife – einen richtigen Blues – gewonnen. Die Zuhörer flippten vor Begeisterung schier aus, als Brauner auch noch jiddische Versionen von berühmten Hits wie Cabaret und It’s impossible sang.

Lilian Steinberg wandte sich in ihrer Grußbotschaft mit einem besonderen Anliegen der WIZO an das Auditorium, darunter auch IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch. Der Erlös des Abends sollte gezielt dem »Hot Meal-Project« zugutekommen. Dabei erhalten bedürftige Kinder aus jüdischen, christlichen und muslimischen Familien eine warme, manchmal sogar die einzige richtige Mahlzeit am Tag.

wohltätig Die Bekämpfung solch unmittelbarer Armut in Israel ist seit jeher ein zentrales Anliegen der WIZO, die es immer wieder schafft, wohltätiges Handeln ihrer Mitglieder und Freunde auf originelle Weise zu belohnen. So lud Lillian Steinberg auch im Namen ihrer Mitstreiterinnen Sara Baumöhl, Rosi Citronenbaum, Nani Drory, Gaby Grüngras, Hanna Kaminski, Gisa Pultuskier, Sara Schmerz und Simone Weissmann zu einem »Abend voller Witz, Melodie und Melancholie«.

Wer diesen Abend verpasst hat, kann immer noch an die WIZO München spenden. Informationen dazu sind per Mail unter wizomuenchenev@aol.com erhältlich. Außerdem kann man sich selbst und anderen eine Freude mit der beim Label Solo Musica veröffentlichten CD Lounge Jewels. Sharon Brauner sings yiddish evergreens bereiten. Fünf Euro von jeder verkauften CD spendete Sharon Brauner am Abenddenn auch gleich an Ort und Stelle an die WIZO München.

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025

Porträt der Woche

Endlich angekommen

Katharina Gerhardt ist Schauspielerin und fand durch ihren Sohn zum Judentum

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.12.2025

Würzburg

Josef Schuster: Hoffnung und Zivilcourage in schwierigen Zeiten

In einem Zeitungsbeitrag verbindet der Präsident des Zentralrates Chanukka mit aktuellen Herausforderungen

 12.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Chanukka

»Ich freu’ mich auf die Makkabäer«

Lichter, Dinos, Schokostreusel – was unsere Jüngsten in diesen Tagen am meisten mögen

von Christine Schmitt  11.12.2025

Sachsen

Mit Tiefgang und Pfiff

Am Sonntag wird in Chemnitz das »Jahr der jüdischen Kultur 2026« eröffnet

von Helmut Kuhn  11.12.2025