Nachruf

Geprägt von Liebe und Verantwortung

»Meine Religion ist es, ein guter Mensch zu sein.« Diesem Leitsatz, den Alexander Moksel sel. A. von seiner geliebten Mutter mit auf den Weg bekommen hatte, blieb er bis zu seinem Lebensende am 21. Oktober treu. Tief eingebunden in die jüdische Tradition erlebte er seine Kindheit und Jugend in einem polnischen Schtetl, geborgen in einer großen Familie. Von diesem Grundsatz brachten ihn auch die bösen Erfahrungen nicht ab, die er während der Schoa erleiden musste. Lange Jahre in Konzentrationslagern hinterließen ihre Spuren – »dieser Terror hat ihn ein Leben lang verfolgt«, sagte der Buchloer Bürgermeister bei der Beerdigung. In dieser Stadt baute er nach dem Krieg sein neues Leben auf. Aus einer kleinen Firma wurde ein Konzern.

Ehrenbürger Über den Erfolg vergaß Alexander Moksel jedoch nie seine Mitmenschen und die Hilfe für andere. »Sein Leben war getragen von Liebe im Herzen und Verantwortung für die Familie und für Freunde, für die Mitarbeiter und die Stadt«, betonte der Bürgermeister. Buchloe hatte ihrem Förderer dafür die Ehrenbürgerwürde verliehen. Mehr als 500 Menschen gaben ihm in der vergangenen Woche das letzte Geleit.

Doch Alexander Moksel unterstützte nicht nur seine unmittelbare Umgebung. Auch seine Herkunft hat er nie vergessen. Er fühlte sich zeitlebens der jüdischen Gemeinschaft verbunden. Seine großzügige Unterstützung beim Bau des neuen Gemeindezentrums wollte er auch als Erinnerung an seine im KZ umgekommenen Familienmitglieder verstanden wissen. Auch für Israel hat er viel geleistet.

Kinder Besonders wichtig waren ihm die Kinder, nicht nur seine eigenen. Ich werde nie vergessen, wie er ganz spontan mit einer großen Geldspende die Operation eines Kindes ermöglichte, als er von dessen Krankheit erfuhr. Es war ihm stets wichtig, dass Kinder eine gute Zukunft haben und auch gute Juden sind. So unterstützte er den Kindergarten unserer Gemeinde besonders großzügig. Dieser trägt seinen Namen und wird auch in Zukunft die Erinnerung an den großen Mäzen bewahren. Unser Dank gilt Alexander Moksel über den Tod hinaus.

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  16.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025