Denkmal

Gedenken an den Mut der Frauen

US-Botschafterin Amy Gutmann Foto: Christine Schmitt

Denkmal

Gedenken an den Mut der Frauen

Vor 80 Jahren fand der Rosenstraßen-Protest statt

von Christine Schmitt  10.03.2023 08:43 Uhr

Seit Tagen liegen Blumen vor und auf dem Denkmal in der Rosenstraße. Hier wird an den Protest der Frauen erinnert, die vor 80 Jahren vor dem damaligen Verwaltungsgebäude der Jüdischen Gemeinde Berlin standen und demonstrierten, um ihre jüdischen Ehemänner und Söhne herauszubekommen.

Eine Woche brauchten sie, bis der »einzigartige« Protest erfolgreich war, so Charlotte Knobloch in ihrer Rede. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern hat die Schirmherrschaft für die Gedenkstunde übernommen. Am 6. März 1943 kamen die meisten der Inhaftierten frei.

Zu der Gedenkstunde, die am Montag dieser Woche in der St. Marienkirche abgehalten wurde, kamen mehr als hundert Interessierte, darunter auch Zeitzeugen und Nachfahren von Überlebenden der Rosenstraße. Eine Woche zuvor war bereits an den Beginn der Inhaftierungen und des Protestes erinnert worden.

Botschafterin »80 Jahre später weist das Verhalten der Frauen noch immer all jenen den Weg, die Gerechtigkeit und Frieden auf der Welt fordern«, so die amerikanische Botschafterin Amy Gutmann in ihrer Ansprache am Montag. »Das Vermächtnis dieser Frauen hallt überall auf der Welt wider und inspiriert uns zu handeln.« Der Widerhall sei auch im Iran und in der Ukraine zu erleben. »Unsere gemeinsamen Werte verlangen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um alle für diese Verbrechen Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.« Die Botschafterin verspüre »keine Verantwortung stärker als die, das Gedenken an die Opfer des Holocaust am Leben zu erhalten«.

Schülerinnen der Evangelischen Schule Berlin-Mitte lasen Ausschnitte aus dem Buch »Widerstand des Herzens« des zu diesem Anlass angereisten US-Historikers Nathan Stoltzfus, dessen Werk in den 1980er-Jahren die historischen Ereignisse der Rosenstraße anhand von Zeitzeugen-Berichten grundlegend aufarbeitete.

Die Gedenkstunde wurde unter anderem veranstaltet von der transatlantischen Kulturaustauschorganisation »Ely-
sium – Between Two Continents« in Kooperation mit dem Leo Baeck Institute und der in den USA ansässigen Rosenstrasse Foundation. Anschließend wurden Kränze und Blumen am Denkmal niedergelegt.

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Fachtagung

Ein geschützter Raum

Was passiert, wenn alte Traumata angesichts neuen Terrors wieder hochkommen? In Frankfurt tauschten sich Therapeuten, Sozialarbeiter und Schoa-Überlebende aus

von Mascha Malburg  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Безопасность

»Ни одно еврейское мероприятие не должно быть отменено«

После трагедии в Сиднее президент Центрального совета евреев Германии Йозеф Шустер обращается с личным посланием ко всем евреям Германии: не позволяйте отнять у вас радость Хануки

von Йозеф Шустер  18.12.2025

Meinung

Unsere Antwort ist Leben!

Chanukka ist das beharrliche Bestehen darauf, dass Mord und Terror nicht das letzte Wort haben. Ein Kommentar zum Terroranschlag von Sydney

von Jan Feldmann  18.12.2025

Hamburg

»Strong. Jewish. Here.«

Der Jugendkongress 2026 der ZWST setzt ein bewusstes Zeichen des Selbstbewusstseins und der Präsenz

von Imanuel Marcus  18.12.2025

Umbenennung

Medien: Berlin erhält Yad-Vashem-Straße

Ein neues Holocaust-Gedenken mitten im Berliner Regierungsviertel - Ein Teilabschnitt der Dorotheenstraße soll künftig den Namen der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem tragen. Die zweite Umbenennung in kurzer Zeit

 18.12.2025