Interview

Fünf Minuten mit …

»Wir sind da, wenn Menschen Fragen haben«: Sacha Stawski Foto: Rafael Herlich

Herr Stawski, Israel hat am Dienstag seinen 66. Geburtstag gefeiert. Im Mai finden dazu Israeltage statt. Was haben Sie geplant?
Wir möchten in möglichst vielen Innenstädten den Menschen Israel näherbringen und das Land so zeigen, wie es normalerweise in den Medien nicht dargestellt wird. Alle Orte feiern ganz unterschiedlich. Mit Fußballtorwänden, Tänzen oder Musik. Meistens sind die örtlichen Bürgermeister mit dabei. Bundesweite Schirmherren sind Zentralratspräsident Dieter Graumann und Israels Botschafter in Berlin, Yakov Hadas-Handelsman. In Frankfurt soll eine äthiopische Tanzgruppe auftreten, Makkabi wird eine Taekwondo-Vorführung zeigen. An diesem Tag wollen wir uns gemeinsam amüsieren.

Ist es schwieriger, den Israeltag in kleineren Städten zu organisieren als in großen?
Teilweise ist der Energiefluss in den kleineren Ortschaften höher. In den größeren Städten ist der Aufwand ganz anders.

Seit elf Jahren gibt es den Israeltag. Wie hat sich das Event in den vergangenen Jahren verändert?

Zum einen wird es jedes Jahr mehr. Wir haben ja mit zwei Städten angefangen und sind in diesem Jahr sogar in zwei afrikanischen Orten sowie in Griechenland und in Großbritannien, nämlich London, vertreten.

London, Bielsko Biala oder Los Angeles. Das sind doch sehr unterschiedliche Städte. Wie tauschen Sie sich untereinander aus?
Wir sind in vielen Netzwerken mit anderen Organisationen verbunden. In Afrika beispielsweise finden die Veranstaltungen unter dem ILI-Namen statt. In London veranstalten die örtlichen Organisationen diesen Tag.

Geben sich eigentlich die Besucher mit ein paar Falafel- oder Infoständen noch zufrieden?
Auch da kommt es auf die Orte an. Das Programm hat sich sehr stark ausgeweitet. In München zum Beispiel gibt es mittlerweile sogar Trachtengruppen, die mitfeiern.

Auf den meisten Festen spielen Bands und werden israelische Snacks angeboten. Wie politisch sollte dieser Tag sein?
Wir sind auf jeden Fall da, wenn die Menschen Fragen haben. Wir wollen aber nicht plakativ politische Sprüche verbreiten. Es geht wirklich darum, die positiven Dinge hervorzuheben. In vielen Städten werden Papierrollen ausgelegt, auf denen Besucher niederschreiben können, was sie an Israel mögen. In erster Linie wollen wir zeigen, wie das Land in Forschung, Tourismus, Kultur und Innovation dasteht. Religion spielt natürlich auch eine Rolle, aber Politik ist wirklich nur ein Nebenpunkt.

Im kommenden Jahr stehen 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland an. Wie bereiten Sie sich darauf vor?
Wir sind noch in der Planung, wollen aber auch im kommenden Jahr wieder einen Israelkongress abhalten. Ob wir zurück nach Frankfurt kommen oder in Berlin bleiben, steht noch nicht ganz fest. Auf jeden Fall wird es ein großes Event werden. Bei den Israeltagen wird es enorm viele Veranstaltungen geben.

Mit dem Initiator von »I Like Israel« (ILI) sprach Katrin Richter.

Berlin

Es braucht nur Mut

Das Netzwerk ELNET hat zwei Projekte und einen Journalisten für ihr Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet. Auch einen Ehrenpreis gab es

von Katrin Richter  26.11.2025

Feiertage

Chanukka-Geschenke für Kinder: Augen auf beim Kauf

Gaming-Konsole, Teddybär oder Carrera-Bahn - Spielzeug dürfte bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel stehen. Worauf zu achten ist - und wann schon der Geruch stutzig machen sollte

 26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 26.11.2025 Aktualisiert

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Digitales Gedenken

App soll alle Stolpersteine Deutschlands erfassen

Nach dem Start in Schleswig-Holstein soll eine App in Zukunft alle Stolpersteine in Deutschland erfassen. In der App können Biografien der Opfer abgerufen werden

 24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

München

Nicht zu überhören

Klare Botschaften und eindrucksvolle Musik: Die 39. Jüdischen Kulturtage sind eröffnet

von Esther Martel  23.11.2025