Düsseldorf

Förderer des Dialogs

Herbert Rubinstein (l.) und Armin Laschet Foto: Land NRW / Mark Hermenau

Für seinen Einsatz bei der Förderung jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen und des Dialogs zwischen den Kulturen ist Herbert Rubinstein mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden. Dem 85-Jährigen wurde die Auszeichnung vergangene Woche durch den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet in der Staatskanzlei übergeben.

»Ich freue mich außerordentlich, und ich werde meinen Weg, solange es geht, für ein friedliches und menschliches Miteinander fortsetzen«, umschrieb Herbert Rubinstein seine Reaktion auf die Ordensverleihung, die für ihn völlig überraschend und unerwartet gekommen sei.

gemeindeleben Herbert Rubinstein lebt seit seinem 20. Lebensjahr in Düsseldorf, war bereits bei der Ausgestaltung der damals noch jungen Jüdischen Gemeinde Düsseldorf beteiligt und prägt das Gemeindeleben sowie den außergemeindlichen Dialog bis heute. Ministerpräsident Armin Laschet hob im Rahmen der feierlichen Aushändigung des Verdienstordens Herbert Rubinsteins außergewöhnliches Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor.

Rubinstein war 1993 Mitbegründer der ersten jüdischen Grundschule im Rheinland der Nachkriegszeit, der heutigen Yitzhak-Rabin-​Schule.

»Dass jüdisches Leben in Nordrhein-Westfalen wieder erblüht ist, dass es wieder jüdische Schulen und Altersheime gibt, das hat sehr viel mit Herbert Rubinsteins großem Einsatz, mit seinem Engagement zu tun«, sagte Laschet. Die überaus wichtige Rolle als Brückenbauer und Vermittler zwischen den Kulturen fülle Rubinstein bis heute mit viel Herzblut und in freundlicher, geduldiger und menschlich zugewandter Art aus.

ghetto Herbert Rubinstein, gebürtig aus der Bukowina, hatte als Kind das Czernowitzer Ghetto überlebt. Er kam später nach Amsterdam und Mitte der 50er-Jahre nach Düsseldorf, wo er seine Frau Ruth kennenlernte. Lange Jahre war er im Gemeinderat und Vorstand der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf tätig. Er war 1993 Mitbegründer der ersten jüdischen Grundschule im Rheinland der Nachkriegszeit, der heutigen Yitzhak-Rabin-​Schule.

Und er setzte sich für die Errichtung des 2018 eröffneten Albert-Einstein-Gymnasiums, des ersten Jüdischen Gymnasiums in NRW, ein. Von 1996 bis 2008 war er Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und in dieser Funktion maßgeblich am Zustandekommen des Staatsvertrags des Landes mit den Jüdischen Landesverbänden und Jüdischen Gemeinden beteiligt. Rubinstein steht für den Dialog und Austausch, so hat er oftmals Schulklassen besucht und in unzähligen Gesprächen Einblicke in das Judentum vermittelt.

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  25.12.2025

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

WerteInitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 24.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025