Düsseldorf

»Fester Bestandteil der Kulturlandschaft«

Das diesjährige Paul-Spiegel-Filmfestival ist am Sonntag in Düsseldorf mit dem dokumentarischen Porträt Das Weiterleben der Ruth Klüger gestartet. Bei der zehnten Auflage der Veranstaltungsreihe sind bis Donnerstag in der »Black Box« im Düsseldorfer Filmmuseum und in der Jüdischen Gemeinde acht weitere internationale Beiträge zu sehen, wie die Veranstalter mitteilten. Das Festival sei mittlerweile ein fester Bestandteil der Kulturlandschaft und gewähre vielfältige Einblicke in jüdische Filmwelten.

Gezeigt werden unter anderem zwei Produktionen aus Polen: So steht am Montag der soeben mit dem Oscar prämierte Schwarz-Weiß-Film Ida von Pawel Pawlikowski auf dem Programm. Das Drama handelt von einer jungen Nonne im Polen der 1960er-Jahre, die bei ihrem Gelübde erfährt, dass sie Jüdin ist. Am gleichen Tag ist Lauf Junge Lauf von Pepe Danquart zu sehen. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Uri Orlev erzählt der Film die Geschichte des neunjährigen Srulik, dem während des Zweiten Weltkrieges die Flucht aus dem Warschauer Ghetto gelingt.

koproduktion Die israelisch-deutsche Koproduktion Anderswo, die am Dienstag gezeigt wird, erzählt von der Selbstfindung der jüdischen Studentin Noa. Schon ein Filmklassiker ist die britische Komödie Alles Koscher von Josh Appignanesi aus dem Jahr 2010, die am Mittwoch läuft. Darin muss der Muslim Mahmud feststellen, dass er eigentlich Jude ist. Am selben Tag ist der Film Cupcakes des israelischen Regisseurs Eytan Fox zu sehen. Die Parodie auf den Gesangswettbewerb Eurovision Song Contest wird in Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Zum Abschluss des Festivals wird am Donnerstag im Leo-Baeck-Saal der Jüdischen Gemeinde Let’s go von Michael Verhoeven in Anwesenheit des Regisseurs präsentiert. Die deutsche Produktion handelt von der jungen Laura, die Ende der 1960er-Jahre zur Beerdigung ihres Vaters aus den USA ins heimatliche München zurückkehrt. Das Filmfest ist nach dem verstorbenen früheren Präsidenten des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, benannt.

Veranstalter ist die Jüdische Gemeinde Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum. Das Gemeinde bietet am Donnerstag eine Synagogenführung an. epd

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  15.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  14.09.2025

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025