Berlin

Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk hat neuen Vorstand

Anastassia Pletoukhina Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Das jüdische Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk (ELES) hat einen neuen Vorstand. Der Trägerverein wählte als ehrenamtliche Vorsitzende Anastassia Pletoukhina, wie das Begabtenförderungswerk am Montag in Berlin mitteilte. Evgenia Gostrer und Abi Pitum wurden demnach zu stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt. Sie lösen den bisherigen Vorstand mit Katarina Seidler, Benno Bleiberg und Rabbiner Walter Homolka ab.

Ende Februar hatte Homolka angekündigt, dass er sich zum 25. März als Vorsitzender des ELES-Vorstands nach 14 Jahren in diesem Amt zurückziehen werde. Der Rabbiner lässt seine Ämter in der jüdischen Gemeinschaft seit mehreren Monaten ruhen. Hintergrund sind Anschuldigungen etwa des Machtmissbrauchs am Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam, einer Ausbildungsstätte für liberale Rabbinerinnen und Rabbiner sowie Kantorinnen und Kantoren. Homolka wehrt sich vor Gericht gegen die Vorwürfe. Das Verfahren läuft noch.

Förderung Pletoukhina arbeitet als Direktorin der Aktivitäten der Jewish Agency in Berlin und ist Leiterin des »Nevatim«-Programms, das sich der Förderung des Engagements von jungen Juden und Jüdinnen in Europa widmet. Sie ist zudem ehemalige ELES-Stipendiatin und seit 2022 Mitglied des Trägervereins. Gostrer arbeitet als Filmemacherin und Animationskünstlerin und war ELES-Promotionsstipendiatin. Pitum leitet ein mittelständisches Unternehmen und ist seit 2016 Mitglied des Trägervereins.

Das Studienwerk ist nach dem in Berlin geborenen Historiker und Judaisten Ernst Ludwig Ehrlich (1921-2007) benannt. Er engagierte sich bereits wenige Jahre nach der Schoah für den Dialog von Juden und Christen. Das ELES gehört seit 2009 zu den 13 staatlich anerkannten Begabtenförderungswerken in Deutschland für Studierende. Es förderte nach eigenen Angaben bisher mehr als 900 Akademikerinnen und Akademiker. kna

Mitzvah Day

Im Handumdrehen

Schon vor dem eigentlichen Tag der guten Taten halfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralrats bei der Berliner Tafel, Lebensmittel zu prüfen

von Sören Kittel  20.11.2025

Misrachim

»Selbst vielen Juden ist unsere Kultur unbekannt«

Ihre Familien kommen aus Marokko, Libyen, Irak und Aserbaidschan. Ein Gespräch über vergessene Vertreibungsgeschichten, sefardische Synagogen und orientalische Gewürze

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  20.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025