Hannover

Erneut jüdischer Friedhof geschändet

Der jüdische Friedhof in Hannover Foto: dpa

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hannover, Michael Fürst, hat einen besseren Schutz für den jüdischen Friedhof an der Strangriede gefordert. Offenbar hatten dort in der Nacht von Sonntag auf Montag Jugendliche randaliert.

Wie Fürst der Jüdischen Allgemeinen sagte, seien sehr großflächig Scheiben der Predigthalle eingedrückt und Grabsteine umgeworfen worden. »Die Tatsache, dass die Butzenscheiben sehr großflächig beschädigt wurden, lässt darauf schließen, dass es keine Kinder waren. Da steckt schon sehr viel Kraft dahinter.«

Der Vorfall auf dem Friedhof war schon der dritte innerhalb von drei Monaten. Im November waren Hakenkreuzschmierereien gefunden worden. Damals waren ebenfalls bleiverglaste Butzenscheiben an der denkmalgeschützten Predigthallte eingedrückt worden. Bei der Schändung am 30. Dezember hatten Unbekannte Grabmale umgeworfen und zerstört.

Handy
Bei der vor-Ort-Untersuchung durch die Polizei habe diese jetzt noch Farbspuren des ersten Anschlags an einer Wand gefunden sowie ein Handy, das nun technisch untersucht wird.

Der jüdische Friedhof liegt mitten in der Stadt. Eine Rundum-Überwachung sei sicherlich nicht möglich, meinte Fürst, auch Bewegungsmelder könne man wohl nicht anbringen, da sich in der Nacht Tiere auf dem Gelände befinden.

Man könne aber sicher über eine Videoüberwachung oder eine dauerhafte Beleuchtung des Friedhofs nachdenken, so Fürst. Er werde schnellstmöglich Gespräche mit der Polizei führen. Die Gemeinde wolle sich auch mit einem Brief an die Anwohner wenden, »damit sie ihr Augenmerk verstärkt auf das Areal richten«, sagte Fürst der Jüdischen Allgemeinen.

»Möglicherweise fühlen sich Rechtsextremisten angesichts der Flüchtlingskrise so gestärkt, dass sie derartige Taten begehen«, sagte Michael Fürst, der Hannoverschen Allgemeinen.

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025

Köln

Bekenntnis zum Leben

Der WIZO-Ball sammelte Spenden für traumatisierte israelische Kinder

von Ulrike Gräfin Hoensbroech  02.12.2025

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin-Charlottenburg

Verborgene Schätze im Innenhof

Gemeindemitglied Joachim Jacobs führt durch den wohl jüdischsten Bezirk der Hauptstadt

von Sören Kittel  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Dokumentation

»Sie sind nicht alleine!«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hielt bei der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden die traditionelle Gastrede

von Wolfram Weimer  30.11.2025