EMG

Erkältung, Caddie und Meditation

Tischtennis Alexander Iskin ist, knapp eine Woche vor Beginn der EMG, aufgeregter als zu Trainingsbeginn. »Jetzt merke ich, dass es bald losgeht«, sagt der 25-jährige Tischtennisspieler, der für das deutsche Team antritt. Sorgen macht er sich aber keine. »Ich bin gut in Form und optimistisch, dass ich es weit bringe.« Iskin ist hauptberuflich bildender Künstler. In seinem Atelier in Berlin-Marienfelde hat er eine Tischtennisplatte aufgestellt. »Diese Woche übe ich noch einmal mit meinem persönlichen Trainer«, sagt er. Er bereitet sich so intensiv wie möglich vor – auch mental. Iskin setzt dabei auf Meditationsübungen. »Ich schließe die Augen und spiele im Kopf ganz ruhig und immer wieder bestimmte Abläufe durch«, erklärt er. »Es geht mir darum, mich jetzt schon in die Wettkampfsituation zu vertiefen.«

golf Ariel Abaew hat endlich eine Proberunde mit seinem Caddie gespielt – der Termin musste bis jetzt immer wieder verschoben werden. Doch das Training verlief überraschend: Nicht immer haben beide die Spielsituationen gleich eingeschätzt. »Zwar ist es super, dass jemand da ist, der einem die Tasche trägt und die Spielsituation analysiert«, sagt Abaew. »Aber wir müssen uns noch besser aufeinander abstimmen.« Bislang hat Abaew viel allein trainiert – oder mit seinem persönlichen Trainer. Mit ihm habe er mögliche Turniersituationen nachgestellt. Abaew möchte vor allem noch das Putten üben, also das Einlochen des Balls mit einem Putter, einem bestimmten Schlägertyp. »Die Aufregung steigt spürbar«, sagt er. »Ich freue mich auf die anderen Golfer und die vielen spannenden Events.«

dressurreiten Die größte Herausforderung ist Zeit: Dennoch, Mirjam Rosenstein hat es geschafft, noch einmal mit Dressurpferd Durengo zu trainieren. »Immerhin ist Durengo nicht mein Pferd, und ich kann mir die Zeiten nicht aussuchen«, sagt die Volkswirtin. Es sei nicht einfach, Familie, Beruf und Turniervorbereitung unter einen Hut zu bringen. Einige Tage vor Beginn der EMG versucht die 35-Jährige, mit dem Pferd zu trainieren, so oft es geht. »Aber wenn ich an einem Mittwoch zwischen elf und zwölf Uhr ein Training angeboten bekomme, dann muss ich eben ablehnen«, sagt sie. Trotz der wenigen Trainingseinheiten ist Rosenstein frohen Mutes. Das letzte Mal ist sie die Turnieraufgabe geritten, also so, wie es während der EMG aussehen soll. Das will sie auch beim nächsten Training wiederholen.

fechten Für Säbelfechter Ruslan Satschkow läuft das Training derzeit nicht planmäßig: Er hat sich vor einigen Tagen eine Erkältung eingefangen und muss sich nun schonen. »Bis zur nächsten Woche darf ich nicht intensiv trainieren«, bedauert Satschkow. »Ich möchte schließlich nicht während der EMG flachliegen.« Trotz des Trainingsausfalls ist der 28-Jährige optimistisch. »Ich werde fit sein und ein erfolgreiches Turnier fechten«, sagt er. Für Satschkow als turniererfahrener Sportler überwiegt vor dem Beginn der EMG die Vorfreude. »Es ist toll, dass es bald losgeht«, sagt er. Bevor er wegen seiner Erkältung eine Trainingspause einlegen musste, hat er in erster Linie an seiner Ausdauer gearbeitet. Nach der physischen Vorbereitung stehe für ihn nun die mentale an.

Nürnberg

Annäherung nach Streit um Menschenrechtspreis-Verleihung

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte den diesjährigen Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises nach Bekanntgabe des Juryvotums kritisiert. Nach Gesprächen gibt es nun offenbar eine Verständigung

 18.09.2025

Berlin

Zwölf Rabbiner blasen das Schofar

Die Jüdische Gemeinde Chabad Berlin lud zum Neujahrsempfang. Zu Gast war auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner

von Detlef David Kauschke  18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Berlin

Zentralrat der Juden begeht sein 75. Jubiläum

Die Dachorganisation der jüdischen Gemeinden lud zahlreiche Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft nach Berlin. Der Bundeskanzler hielt die Festrede

von Imanuel Marcus  17.09.2025

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  17.09.2025 Aktualisiert