1700 Jahre jüdisches Leben

Eine Gesamtschau jüdischer Geschichte in Deutschland

Der Rabbiner Leo Baeck war Namensgeber und erster Präsident des 1955 gegründeten Instituts. Foto: Ullstein

Das Jahr 2021 steht im Zeichen eines Jubiläums. 321 erlaubte der römische Kaiser Konstantin den Kölner Juden die Ausübung öffentlicher Ämter. Sein Edikt ist das früheste Dokument, das Juden im deutschsprachigen Raum erwähnt. Zahlreiche Veranstaltungen sind aus diesem Anlass geplant.

Das Leo Baeck Institut beteiligt sich mit dem Projekt »Shared History: 1700 Jahre jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum« an dem großen Festjahr.

Das Objekt dieser Woche ist eine auf das 4. Jahrhundert datierte Öllampe mit Menora aus Trier.

»Im Verlaufe des Jahres 2021 werden auf der Website www.sharedhistoryproject.org wöchentlich je ein Objekt und korrespondierende Essays veröffentlicht«, teilt das Institut mit.

TRIER Das Objekt dieser Woche ist eine auf das vierten Jahrhundert datierte Öllampe mit Menora aus dem rheinland-pfälzischen Trier. Sie wurde laut Projektwebsite 1901 bei Ausgrabungen im mittelalterlichen jüdischen Viertel Triers gefunden.

Zwei reich bebilderte Essays von Wissenschaftlerinnen ordnen das Objekt historisch ein und liefern Informationen zur jüdischen Geschichte Triers.

Woche für Woche soll eine 1700 Jahre umfassende Gesamtschau jüdischer Geschichte im deutschsprachigen Raum entstehen.

Die Ausstellung soll einen Beitrag gegen Unkenntnis, zunehmende Geschichtsverzerrung und wachsenden Antisemitismus leisten.

Sie wird, so das Leo Baeck Institut, aktiv zur Vermittlung jüdischen Lebens im deutschsprachigen Raum dienen und mithilfe von Fakten und Aufklärung einen wichtigen Beitrag gegen Unkenntnis, zunehmende Geschichtsverzerrung und wachsenden Antisemitismus leisten.

INSTITUT Das unter anderem in New York und Berlin ansässige Leo Baeck Institut gehört nach eigenen Angaben zu den bedeutendsten Sammlungsstätten von Primärquellen und Forschungsmaterial zum jüdischen Leben Zentraleuropas in den Jahrhunderten vor der Schoa.

Es wurde 1955 von deutsch-jüdischen Emigranten gegründet und nach dem Rabbiner Leo Baeck, dem letzten führenden Repräsentanten der jüdischen Gemeinden im Nationalsozialismus benannt. ja

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025